Ad-Infect 2011: Smoothio ist abgedreht

Puma verkauft jetzt den CO2-neutralen Turnschuh. Sixt-Autos tanken Wasser. Pepsi Cola Biokunststoff-Dosen zerfallen nach Cola-Genuss zu Torf. Car-Glas-Autoscheiben bestehen aus Farbstoffsolarzellen…

Werbung für Produkte, die es nicht gibt, aber geben sollte.

Projektidee: Wir wollen durch Werbung Nachfrage nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten schaffen, die bisher noch gar nicht angeboten werden. Sprich: Wir schalten eine Werbung für z.B. den C02-neutralen Turnschuh o.ä. Wenn der Konsument diesen dann anfragt (bei Puma, Addidas, Nike etc.), wird er erfahren, dass es diesen Artikel nicht gibt. Nach und nach werden die Produzenten dann aber an einer Entwicklung feilen, da das Produkt ja scheinbar angefragt wird… Der Markt wird nach und nach mit “guten Produkten” versorgt!

An dieser Stelle: Wer uns unterstützen möchte – bitte melden (sprich “Wir stellen Anzeigefläche für konkrete “Produkte, die es nicht gibt, aber geben sollte” zur Verfügung; wir helfen beim Anzeigenentwurf, stellen Plakatflächen zur Verfügung, machen Euch eine Produkt-Website etc.).

Noch mal zum Verständnis: Es soll also eine echte Werbekampagne entstehen für ein wünschenswertes Produkt, welches, wenn wir ordentlich die Werbetrommel schlagen evtl. sogar von einer Firma angeboten wird, weil es der Konsument will:

Konsument: “Hey, ich will den CO2-neutralen Turnschuh kaufen.”
Verkäufer: “Haben wir nicht”
Konsument: “Wie, habe ich doch in der Werbung gesehen?”
Verkäufer: “Haben wir trotzdem nicht”

Wenn das dann 100.000 mal passiert, wird sich Puma, Nike, Addidas oder wer auch immer irgendwann überlegen: “Na, wenn alle diese Leute den CO2-neutralen Turnschuh nachfragen, wird es wohl einen Markt geben – Jungs aus der Entwicklungsabteilung – haut rein!!!” (Anm. der CO2-neutrale Turnschuh ist nur ein Platzhalter – denkbar wäre jede andere nachhaltige Produktvision).

(Diese Idee ist mittlerweile zwei Jahre alt und wurde von ‚Sei ein Futurist‘ als Gewinnerprojekt ausgezeichnet. Hier der Originaleintrag vom 24. April 2009: http://www.nachhaltigkeits-guerilla.de/werbung-fur-produkte-die-es-nicht-gibt-aber-geben-sollte/).

Nun ist´s soweit: Smoothio ist abgedreht! Zu finden u. a. unter www.smoothio.de

Face your Food

Endlich mal eine wirklich gelungene Kampagne. Face your Food von Fairfood International. Leider kann man bei der Aktion scheinbar nur mitmachen, wenn man bei Facebook angemeldet ist, aber naja, so ist´s halt.

Ansonsten ist alles ganz einfach. Man lässt sich einfach beim Essen filmen, das ganze wird durch einen Gimmick rückwärts abgespielt, Musik hinterlegt und fertig. Am Ende dann die Frage, ob man je aufgehört hat, darüber nachzudenken, wo unser Essen herkommt. Ja, haben wir grad gestern abend drüber gequatscht. Die Aktion kommt also just-in-time und ja, die Sache unterstütze ich gern!

Der direkte Link: http://www.face-your-food.org/

Unfairen Einkauf stoppen

Immer weniger Supermarktketten haben immer mehr Macht! Den hohen Preis- und Leistungsdruck, dem die Lieferanten dadurch ausgesetzt sind, geben sie entlang der Lieferkette weiter. Leidtragende sind die ArbeiterInnen in den Fabriken und auf den Plantagen in den Produktionsländern ebenso wie die Angestellten in Deutschland. Deshalb fordert die Supermarktinitiative die kontrollierte Einhaltung sozialer und ökologischer Standards entlang der gesamten Lieferkette sowie eine sektorweite kartellrechtliche Untersuchung der Marktmacht der fünf größten Supermarktketten.

Solidarisiere Dich mit den ArbeiterInnen und unterstütze die Aktion! Unterzeichne die Petition auf www.unfairen-einkauf-stoppen.de.

Da Mitglieder der Nachhaltigkeits-Guerilla aktiv am Spot beteiligt waren, und wir auch 100%ig hinter der Aktion stehen, soll an dieser Stelle (ausnahmsweise) der Original-Pressetext verwendet werden…

Lustig, dass Little Britiain – Vicky im Supermarkt bei Youtube als ‚ähnliches Video‘ anzeigt wird!

Vicky sei mit Euch!

Mit 15 noch grün hinter den Ohren

Umweltthemen sind für die meisten Jugendlichen relevant, Kenntnisse aber häufig gering. So lautet die Mitteilung vom 31. März 2009 vom OECD Berlin Center mit einem Verweis auf die Studie „Green af fifteen“.

Hier setzt die Nachhaltigkeitsguerilla an, denn wir versuchen die Themen aufzugreifen, die 15Jährige packt (vgl. Edel-Ali-Fresh). Gut, nicht immer gelingt uns das, aber ein Versuch ist es allemal wert.

Wir greifen möglichst jugendrelevante Themen auf und verpacken sie mit „Spirit“, wenn ich das Wort hier mal verwenden darf, um dann vielleicht auch den einen oder anderen interessanten Umwelt- und Nachhaltigkeitshinweis zu geben (denn so langweilig ist´s oft dann doch wieder nicht).

Unsere Frage an die nicht mehr ganz so junge Generation, bzw. an die Damen und Herren, Bewacherinnen und Bewacher von Fördertöpfen etc.: Wollt Ihr uns nicht fördern, damit wir auch weiter so unabhängig bloggen und Ideen verbreiten können? Ausserdem sehe ich da Kiezfeste mit Breakdance-Elementen, Velo-Polo, Social Rap, Sprühaktionen mit Inhalt (ja, Inhalte hat er gesagt, vgl. Stadtwild-Motive, Streetart and social Movements, Grüne Strassenkunst etc. pp.).

Bitte wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Wir haben einen ganzen Block (also Block, nicht Blog) voller Spendenquittungen. Andernfalls machen wir eine Kooperation mit econsense – und das ist eine (nicht ganz so ernst gemeinte) Warnung.

Siehe auch: Sozialkritik und Rauschzustand.

Nachtrag vom 22. Oktober 2009: Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass, um beim Velo-Polo teilzunehmen (wie im Ursprungsposting noch gross progagiert), ein paar Scheinchen in die Hand genommen werden müssten (vgl. Preisliste Fixies). Stelle ich mir vor, dass nur reiche Jugendliche daran teilnehmen können, dann finde ich die Idee schon wieder saublöd. Das wollte ich mir aber nicht eingestehen, und habe mal ein bisschen recherchiert: Siehe da, die Do-it-yourself-Bewegung hat eine Anleitung zum Umbau vom normalen Rad zum Fixie bereit gestellt. Somit kann jeder Jugendliche, der entweder selbst keine zwei linken Hände hat, oder einen Papa oder einen Freund, der technisch etwas visiert ist, aus seinem Rad ein Fixie machen und beim Velo-Polo (oder wahlweise auch beim Radball, sprich soetwas wie Fussball mit dem Rad) mitmachen. Die Anleitung gibt´s hier: Anleitung Do-it-yourself-Fixie-Bau.
…man könnte dies natürlich auch mit Fahrrad-Handwerkbetrieben aus der Region zusammen auf dem Kiezfest durchführen. Unter Anleitung sozusagen….

Nachtrag vom 26. Oktober 2009: Scheinbar geht´s ja auch ohne Spezialrad (vgl. Live-Radsport.ch).

Nachtrag vom 03. März 2010: Ich habe mal versucht im Rahmen des Community Developments die Idee weiter zu spinnen. Schau Dir das PDF an!
PDF „Praxisanalyse von Netzwerk- und Konfliktstrukturen für die
Entwicklung von Strategien und Handlungsfähigkeit in
Machtkonstellationen am Beispiel eines öko-sozialen Kiezfestes,
organisiert durch die Nachhaltigkeits-Guerilla“

Änderung vom 15. März 2010: Sorry, das PDF gibts hier ab jetzt nicht mehr. Es wurden fiktive Aussagen mit realen Personen vermengt. Um also Missverständnisse auszuschließen, habe ich mich entschlossen, das PDF hier wieder rauszunehmen.

Besser nutzen: PCs, Kleider, Fahrräder, Konsumgüter, Möbel, Kunst, Rohstoffe

Eigentlich ja ein Grundgedanke der Umwelt- und Nachhaltigkeits- bewegung. Reparieren, Nutzungsdauer verlängern, Produkte länger und „besser“ nutzen. Dazu gibt es am 19.06.2009 ein paar Workshops und Foren mit ganz praktischen Bezug, angefangen bei Tricks und Tipps zum Fahrräder reparieren, über die Herstellung von Möbeln aus „Restholz“ bis zur Wieder- und Weiterverwendung von ausgemusterten PCs. Eigentlich machen wir hier ja keine Ankündigungen, aber ich finde das Programm so schön naheliegend und es passt zum „Veränderung selber machen“ (sowohl die Workshops als auch die Videos). Mehr Infos gibt´s hier: www.besser-nutzen.de sowie bei der Grünen Uni und auf Amazee/ReUse-Movies und Amazee/enviralments.

Mehr Videos auf dem Re-Use Youtube-Kanal.

Guerilla-Wohnzimmer


Was passiert, wenn eine kleine Gruppe von „Nachhaltigkeits-Aktivisten“ den Innenraum der S-Bahn als Wohnzimmer schmückt und einfach mal einen gemütlichen Kaffee zu sich nimmt incl. Keks, Kind und Strickzeug (Nein, wir reden hier nicht von Yarn Bombing, obwohl auch hierbei Guerilla und Stricken Hand in Hand gehen…)? Es entsteht Aufmerksamkeit.

Reaktionen, wie „Feiern die Geburtstag?“ oder „Warum gibt es eigentlich sonst keine Vorhänge in der S-Bahn?“ kamen promt. Aber: es wurde kein Geburtstag gefeiert in der letzten Februar-Woche 2009 (jedenfalls nicht an diesem besagten Termin). Vielmehr sollte gezeigt werden, dass es viiiiiieel gemütlicher ist, mit der S-Bahn zu fahren (oder auch mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln), als mit der eigenen „Karre“ unterwegs zu sein. Also nicht nur umweltfreundlicher, sondern eben auch viel kommunikativer!

Habt Ihr Lust, in Eurem „Kiez“ auch mal eine schöne Wohnzimmer-S-Bahn-Guerilla durchzuführen? Wie es geht, hat die Zugvögel/Trainbirds-Clique hier veröffentlicht. Es finden sich hier übrigens auch viele weitere, nette „Guerilla-Artist-Ideen“

Die ganze Aktion in dokumentarische Form könnt Ihr Euch hier anschauen:

Idee & Umsetzung: Die Zugvögel (bzw. Trainbirds)
Mediale Begleitung: Paula Marie Hildebrandt (Fotos) und die Nachhaltigkeits-Guerilla (Fotos: Marcel Schroeder // Bewegtbild: Maik Eimertenbrink)

(Anm. d. Redaktion: Das Filmmaterial wurde mit der Testversion vom AVS Video Editor 4 geschnitten. Falls uns allerdings jemand einen kostenlosen Schnittplatz in Berlin zur Verfügung stellen möchte: Immerzu und besten Dank!)

Gefährliche Liebschaften mit Kurt Krömer

Schleck, schleck und schon ist Mann vergiftet. Tja, so kann´s kommen, lieber Kurt Krömer. Gott sei dank, hat er es überlebt…

Was steckt genau dahinter? Der BUND gab uns den Auftrag, im Rahmen der REACH-Diskussion mal die Stellung des BUND zum Thema REACH darzustellen. Der BUND war und ist der Ansicht, dass Unternehmen preisgeben sollten, welche Gifte sich in ihren Produkten befinden – auch wenn sie (ursprünglich) nicht zum Verzehr produziert worden sind. Trotzdem kommt man immer wieder mit diesen giftigen Substanzen in Berührung – schlimmstenfalls mit dem Mund – es reicht aber auch schon wenn diese giftigen Substanzen auf die Haut geraten.

Wir haben überlegt, wie man dieses Problem darstellen könnte. In welchen „täglichen Situationen“ kommen wir mit giftigen Substanzen in (ungewollte) Berührung. Klar, beim „Lecken eines High Heels“, beim Anziehen von Strumpfhosen, beim Küssen von Badewannenenten….

Der Spot wurde von den Nachhaltigkeits-Guerillas Patricia Schulte (Regie), Christian Molle (Produktion), Marcel Reategui (Kamera) nach einer Ideenfindung von Patricia Schulte, Christian Molle und Maik Eimertenbrink erstellt.

Eine Rezension hierüber in der Glocalist

Und hier der Link zur BUND-Projektseite