VERZ*CHT

 
(Idee: Maik Eimertenbrink)

„Du und Du, ihr dürft nicht vergessen, es handelt sich um konkrete Poesie, eine Poesie, die konsumierfeindlich, mit anderen Worten, die Aktivität der Lesenden verlangt, wenn auch der Freiraum, der zur Verfügung steht, seiner Ausgesetztheit (der gewaltigen Macht des Konsumsogs gegenüber) begrenzt ist.“
(aus Claus Bremer: Farbe bekennen – Mein Weg durch konkrete Poesie, Zürich, 1983. S. 49)

Reclaim-the-Streets-Anleitung: …einfach jeden Buchstaben einzeln anklicken, ausdrucken, aufkleben (Wer´s größer mag, muss es größer machen – wird dann ein wenig pixeliger, schadet aber nicht). Aber bitte immer vorher den Wandbesitzer fragen (…)

(Inspiriert durch Art Vandalay: Graffiti – Vandalismus mit poetischem Potential – Urbane Graffiti im Vergleich mit konkreter und visueller Poesie, Berlin, 2008)

Update vom 12. Mai 2009:
…ein schönes Schablonen-Graffiti zum Thema Gesellschaft und Vandalismus…:

Wir haben gewonnen: Kategorie Website oder Blog

Die Jury hat entschieden: Der erste Preis „Klima Clima – Kategorie Website oder Blog“ geht an die Nachhaltigkeits-Guerilla! Schön, dass selbstgemachte Veränderungen doch noch eine Chance haben. Unser Motiv ist es, Veränderungen zu zeigen, die jedermann und Frau auch wirklich selbst machen kann und so jede/r einen Teil zu einer nachhaltigen Welt beitragen kann…

Wir sind hocherfreut und gratulieren an dieser Stelle auch den Gewinnern der Kategorie Internetfilm, als da wären:

1. Preis: The Room, von Han-Wei You and Robin Breda

2. Preis: Unsere Erde, von Frederike Wagner

3. Preis: Konstrukt Erde, von Henning Müller, Marius Schulz, Felix Bauer, Swantje Nötzel, Sebastian Schulz, Christoph Schröder, Fabian Gawron,…

3. Preis: Our little World – the Climate Movie, von Josef Buchner

Publikumspreis: Unsere kleine Welt, von Josef Buchner

Super! Vielleicht machen wir was zusammen (z.B. Veränderung selber machen). Wir bieten an dieser Stelle offiziell an, auch Eure weiteren Filme in diesem Blog zu veröffentlichen und auch gern ein Hintergrundinterview mit Jury und allen Projektteilnehmern, die Lust haben, hier einzustellen. Anfragen gern an unsere E-Mail-Adresse

Eine hochkarätige Jury bestehend aus unten genannten Persönlichkeiten haben filmische und mulitmediale Umsetzungen und Visionen bewertet, wie der Klimawandel das Leben beeinflussen wird, wie darüber nachgedacht wird und welche Bilder, Symbole und Metaphern dafür gefunden werden können; welche Zukunftsvorstellungen es gibt, für mutigen Klimaschutz und für eine mutige Energierevolution; wie in 50 Jahren Konsum und Lifestyle aussehen könnte und wie viel Klimaschutz die Menschheit zum Überleben braucht? Wie den Filmen zu entnehmen ist, sind die Möglichkeiten, Visionen und Ideen sensationell!

Mehr zu Klima Clima, den Wettbewerb zum Thema „Klimawandel, Alltag und Lifestyle“hier.

Hier die Jury, denen wir herzlich danken wollen:
Tom Dräger (Regisseur), Till Passow (Regisseur), Carlos Flores (Regisseur), Gregory Cohen (Regisseur), Friedrich Hagedorn (Medienexperte, Adolf-Grimme-Institut), Raul Sohr (Journalist), Werner Schenkel (Umweltwissenschaftler, ehemals 1. Direktor am Umweltbundesamt), Antonio Elizalde (Umweltwissenschaftler, Universidad Bolivariana), Michael Greif (EcoMove), Pavela Coppola (Literaturwissenschaftlerin), Brit Hildebrandt (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung), Uta von Winterfeld (Wuppertalinstitut für Klimafolgenforschung), Marcela de la Carera (Schauspielerin), Caroline Stevens Rodriguez (Comisión Nacional del Medio Ambiente, CONAMA)

Guerilla-Wohnzimmer


Was passiert, wenn eine kleine Gruppe von „Nachhaltigkeits-Aktivisten“ den Innenraum der S-Bahn als Wohnzimmer schmückt und einfach mal einen gemütlichen Kaffee zu sich nimmt incl. Keks, Kind und Strickzeug (Nein, wir reden hier nicht von Yarn Bombing, obwohl auch hierbei Guerilla und Stricken Hand in Hand gehen…)? Es entsteht Aufmerksamkeit.

Reaktionen, wie „Feiern die Geburtstag?“ oder „Warum gibt es eigentlich sonst keine Vorhänge in der S-Bahn?“ kamen promt. Aber: es wurde kein Geburtstag gefeiert in der letzten Februar-Woche 2009 (jedenfalls nicht an diesem besagten Termin). Vielmehr sollte gezeigt werden, dass es viiiiiieel gemütlicher ist, mit der S-Bahn zu fahren (oder auch mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln), als mit der eigenen „Karre“ unterwegs zu sein. Also nicht nur umweltfreundlicher, sondern eben auch viel kommunikativer!

Habt Ihr Lust, in Eurem „Kiez“ auch mal eine schöne Wohnzimmer-S-Bahn-Guerilla durchzuführen? Wie es geht, hat die Zugvögel/Trainbirds-Clique hier veröffentlicht. Es finden sich hier übrigens auch viele weitere, nette „Guerilla-Artist-Ideen“

Die ganze Aktion in dokumentarische Form könnt Ihr Euch hier anschauen:

Idee & Umsetzung: Die Zugvögel (bzw. Trainbirds)
Mediale Begleitung: Paula Marie Hildebrandt (Fotos) und die Nachhaltigkeits-Guerilla (Fotos: Marcel Schroeder // Bewegtbild: Maik Eimertenbrink)

(Anm. d. Redaktion: Das Filmmaterial wurde mit der Testversion vom AVS Video Editor 4 geschnitten. Falls uns allerdings jemand einen kostenlosen Schnittplatz in Berlin zur Verfügung stellen möchte: Immerzu und besten Dank!)

Die Nachhaltigkeits-Guerilla zieht sich aus … (Teil 2: Der Typus „Guerilla-Marketeer“)

Die Reihe „Was es heißt ein Guerillero zu sein“ soll mit einer Beschäftigung mit dem Typus „Guerilla-Marketeer“ starten. Dies wird weder eine wissenschaftliche Auseinandersetzung, noch ein Fachbeitrag für ein Werbeblättchen, sondern lediglich ein Versuch die verschiedenen Typen zu veranschaulichen, die sich mit dem Zusatz „Guerilla“ schmücken. Schließlich unterscheidet sich ein Guerilla-Artist von heute, doch sehr von der Spaßguerilla der 68er und der Transnationalen Guerilla nach Jens Kastner (vgl. Transnationale Guerilla – Aktivismus, Kunst und die kommende Gesellschaft)…

Wiederkehrende Diskussionen zeigen, dass es trotz aktueller Theorieansätze und Erklärungsversuche nicht abschließend geklärt werden konnte, was Guerilla-Marketing eigentlich bedeutet. Liest man die Bücher des Guerilla-Marketing-Gurus Jay Conrad Levinson, so bekommt man sehr schnell den Eindruck, Guerilla-Marketing unterscheidet sich vom traditionellen Marketing, in erster Linie durch die Größe des werbetreibenden Unternehmen. „Traditionelles Marketing ist auf große Unternehmen zugeschnitten“ Guerilla Marketing dagegen sei er etwas für kleine Unternehmen, für „Kleinbetriebe mit großen Träumen und winzigen Budgets“ .

Weitere Abgrenzungen des Guerilla Marketings vom traditionellen Marketing liegen laut Levinson, z.B. darin, dass im traditionellen Marketing empfohlen wird, „wachsam nach potenziellen Feinden Ausschau zu halten, die eliminiert werden müssen“ , während im Guerilla Marketing „nach potentiellen Verbündeten Ausschau gehalten (wird), deren Zielgruppen und Standards den eigenen ähneln, um von gemeinsamen Marketingkampagnen zu profitieren.“ Levinson spricht hier vom sogenannten Fusion Marketing.

Weiterhin unterscheidet sich die Disziplin des Guerilla Marketings vom traditionellen Marketing, dadurch dass langfristige Kundenbeziehungen wichtiger sind als kurzfristiges Geld , dass besonders auch neue Technologien und das Web2.0. ihren Einsatz finden, und dass Einzelpersonen statt Zielgruppen angesprochen werden sollen, bzw. wenn schon eine Zielgruppenansprache erfolgen soll, dann sollten die Gruppen möglichst klein gehalten werden. Levinson spricht hier vom sogenannten Narrow-Casting bzw. vom Micro- und Nanocasting. Auch werden im Guerilla-Marketing sog. „Nems“ (also Zeichen, wie z. B. ein Straßenschild o.ä.) eingesetzt statt Logos…

An einer anderen Stelle versucht Levinson zu definieren, was für Guerillas Kreativität bedeutet: „Für Marketing-Guerillas gibt es nur eine Definition von Kreativität: Kreativ ist, was Profite erwirtschaftet.“ Hmm, naja, Marketing bleibt Marketing, und da geht es letztendlich um Profit. Doch soll auch auf Prof. Dr. Michael Czinkota hingewiesen werden, der Marketing einmal ganz anders definiert:

„Marketing ist eine Sozialwissenschaft, in der es um Menschen, um Mentalitäten, um Kulturen geht. Leider haben mit der Zeit viele Marketeers das Interesse an der Gesellschaft verloren. Marketeers sollten die Wortführer in einem Wirtschaftszweig sein, in dem es weltweit um Lebensstandard und Lebensqualität geht. Kultur ist nicht genetisch bedingt, sie wird erlernt. Mit jedem Austausch lernt Marketing wieder etwas über Kulturen hinzu. Marketing ist also eine Wirtschaftsdisziplin, die in der Lage ist, Kulturen einander anzunähren und Menschen menschlicher zu machen.“

Mit diesen Worten endet die heutige Auseinandersetzung mit der Begrifflichkeit „Guerilla-Marketing“.

Ein letzter Nachtrag sei jedoch noch erlaubt. Aus der Vielzahl der verschiedenen Definitionen, die für Guerilla Marketing aufgestellt wurden, kommt die Folgende unseren Ansprüchen am nächsten:

„Guerilla Marketing soll überraschend, effizient, rebellisch, ansteckend, unkonventionell und idealerweise spektakulär sein. Guerilla soll den Raum des Gewohnten sprengen und einen „Aha-Effekt“ erzielen. Aktionen müssen es sofort schaffen einen Ball ins Rollen zu bringen, der dann selbst weiterrollt. Guerilla Marketing setzt auf Einfachheit, soll den Menschen fesseln und die Bereitschaft zur Weitergabe der Botschaft fördern. Die Aktion soll leicht verständlich und unkompliziert sein.“

Na, bitte.

Noch ein wenig Literatur zum weiterlesen:

Kutzborski, Regina: Guerilla Marketing und Virales Marketing; Hamburg : Diplomica Verlag , 2008, 1. Aufl.

Patalas, Thomas: Guerilla Marketing und politische Wahlen, ebook, www.maks.info 2005

Schulte, Thorsten / Pradel, Marcus: Guerilla Marketing für Unternehmertypen, Wissenschaft & Praxis 2006

Guerrilla Marketing For Dummies / Margolis, Jonathan. – New York, NY : Wiley, J, 2008, 1. Aufl. 5.

Levinson, Jay Conrad: Guerilla-Marketing des 21. Jahrhunderts; Frankfurt, M. : Campus-Verl., 2008

Zerr, Konrad: Guerilla Marketing in der Kommunikation: Kennzeichen, Mechanismen und Gefahren, in: Kamenz U. (Hrsg.), Apllied Marketing, Berlin u.a. 2003, S. 583 ff

Neuer Spot geplant: „Gute Seiten, schlechte Seiten in Berlin – Nachhaltigkeitsprojekte und Lobbyisten in Berlin“

Für den Reality-Spot „Gute Seiten, schlechte Seiten in Berlin – Nachhaltigkeitsprojekte und Lobbyisten in Berlin“ brauchen wir eine Fahrrad-Rikscha, mit denen wir Interessierte durch die Berliner Lobbyviertel sowie durch die Standorte Berliner Nachhaltigkeitsprojekte fahren können. Die Gespräche, die wir mit den politisch, sozial interessierten Fahrgästen führen, sollen auf Video aufgenommen werden, in Social Communities gestreut werden und sich so gezielt viral verbreiten.

Die Kosten für eine stabile Fahrrad-Rikscha, die Platz bietet für Kamera, evtl. kamerataugliche Beleuchtung, sowie die Lackierung mit „Hier fährt die Nachhaltigkeits-Guerilla und zeigt Berliner Gute Seiten – schlechte Seiten“ liegen bei ca. 3000,- Euro. Die politischen Fahrrad-Rikscha-Touren sollen auch noch nach dem Abdreh beibehalten/angeboten werden.

Falls also jemand 3.000,- Euro übrig hat, darf er sich vertrauensvoll an mich wenden…

Mehr dazu hier bei Netzwirken.net

Mit Social Communities und Viral Spots zu mehr Nachhaltigkeit

Unser Artikel in der aktuellen E-Review des Glocalist-Magazins:

Das Web 2.0 boomt weiter! Noch immer versuchen neue Anbieter wie Over-Blog und Amazee das „Social Networking“ in Deutschland auszubauen – und für sich und damit Geld zu verdienen. Der Werbemarkt im Internet wächst und wächst. Der Online-Vermarkterkreis prognostiziert für das laufende Jahr einen Zuwachs um 25 Prozent auf insgesamt über 3,6 Milliarden Euro.[1] Bei der Vermarktung des Web 2.0. gewinnen auch Konsumenten mit einem „Lifestyle of Health and Sustainability“ (LOHAS) weiter an Bedeutung.[2]

Welche Bedeutung ein nachhaltiger Lebensstil mit strategischem Konsumverhalten bereits hat, beweist zum Beispiel eindrucksvoll Utopia.de, die erste unabhängige Konsumenten-Plattform Deutschlands. Vor fast genau einem Jahr am 8. November 2007 gestartet, erreichte dieses Angebot nach nur zwei Wochen bereits 500.000 Klicks.[3]

Inzwischen sind über 23.000 Mitglieder angemeldet, die sich etwa über umweltfreundliche Tipps austauschen, gemeinsame Aktionen organisieren und aktuelle Ereignisse in Politik und Wirtschaft kritisch beobachten. Nachdem der Burda-Verlag das LOHAS-Magazin „Ivy World“ nach nur zwei Testausgaben im Juli 2008 wieder eingestellt hat, bietet Utopia.de auch dem Online-Archiv dieses Titels eine neue Heimat.[4]

Auch Holger Muster vom Eco-Spot-Projekt „Nachhaltiger Filmblick“ erkannte schnell, welches Potenzial in dieser Plattform steckt. „Als wir im Sommer 2002 unsere ersten Werbefilme für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit präsentierten, haben wir sie nicht nur in Kinos, sondern auch auf einer eigenen Website gezeigt. Social Communities wie Youtube und MySpace gab es damals noch gar nicht. Inzwischen haben wir aber umgedacht. Wir müssen dahin, wo wir die Leute erreichen – und können nicht darauf warten, dass sie zu uns kommen. Deswegen haben wir sowohl bei diesen beiden Communities als auch bei weiteren wie Utopia.de entsprechende Profile angelegt und treten dort direkt mit Gleichgesinnten in Kontakt.“

Der Erfolg gibt dem Filmblick dabei Recht. Der im März 2008 unter anderem auf Youtube.de/filmblickveröffentlichte und nur über Mund-zu-Mund-Propaganda viral gestreute Spot „Lehrer hat Flugwut“ wurde seitdem von über 2.500 Besuchern angeschaut.

Das klingt erstmal wenig. Der fast zweiminütige, von der Solon AG produzierte Beitrag „CO2 Is Bad“, der mit vielen weiteren kleinen Viral Spots sowie einer eigenen Website unter Game-over-co2.com unterstützt wird, hat nach gut anderthalb Jahren Präsenz dagegen gerade mal halb soviel Aufmerksamkeit erhalten.

Auf immerhin gut 6.200 Klicks hat es dafür der Videoclip „Gefährliche Liebschaften – Für eine Zukunft ohne Gift“ vom BUND mit Kurt Krömer und Anna Thalbach innerhalb von fast zwei Jahren geschafft.

Der Viral Spot „Screensaver“ von Jobsintown.de, der diesjährige Silbergewinner in der Kategorie „Digitale Medien: Viral“ beim Wettbewerb des Art Directors Club, hat bisher auch gerade mal 9.000 Aufrufe erzielt.[5]

Das heißt allerdings nicht, dass sich das Medium der Virals bereits wieder abgenutzt hat. Virale Spots funktionieren, aber sie verbreiten sich nicht von allein. Es braucht aber eine Initialzündung, damit die Leute gute Ideen würdigen und sie bereitwillig anderen weiterempfehlen. Nur, wer auf sich aufmerksam macht, findet mit seiner Botschaft auch Gehör.

„Virals müssen so gut sein, dass sie die magische Schwelle des Weiterleitens überschreiten. Mund zu Mund-Propaganda ist (fast) alles was zählt.“ sagt Lukas-C. Fischer von Zucker-Kommunikation. Die Berliner PR-Agentur veranstaltet zusammen mit Interfilm ‚Forward – The International Viral Video Award‘. Es ist der erste Wettbewerb für virale Filme in Deutschland [6] und läuft im Rahmen des ’24. Internationalen Kurzfilmfestivals Berlin‘, das Anfang November in Berlin stattfindet. Über 500 Filmemacher sind dem Aufruf gefolgt, ihre Werke einzureichen.

Lukas-C. Fischer von Zucker.Kommunikation: „Wie der Name schon sagt, geht es bei Virals vor allem um den Verbreitungsweg. Wer sich wie ein Virus durchs Netz bewegt, kann sozusagen eine digitale Epidemie auslösen und seine Botschaft im Netz verbreiten. Viele Marketingchefs träumen von einer solchen Verbreitung ohne hohe Schaltkosten, viele Werbeagenturen nennen inzwischen jeden fürs Netz gemachten Spot einen „viral“. Eine trügerische Bezeichnung. Auch wenn viele darauf hoffen, dass ihr Spot eine virale Wirkung hat – schaffen tun es die wenigsten.“

Ein erfolgreiches Beispiel für einen gelungenen Viral ist der Eisbären-Spot. Der Film zeigt einen Eisbären, dem Aufgrund globaler Erwärmung der Lebensraum wegschmilzt. Der Film wurde von dot-films hergestellt und verbreitet. Stephan Longin von dot-films: „Der Spot war ein Kooperationsmarketing von United International Pictures und dem Solarzellenhersteller SYSTAIC um den Film “Eine unbequeme Wahrheit“ von Al Gore viral ins Gespräch zu bringen. Für die erfolgreiche Verbreitung des Films sorgte ein strategisches Seeding. Gemäß der Zielgruppen wurden kostenpflichtige und freie Seeding-Kanäle zur Verbreitung gewählt. Empfehlung ist nicht gleich Empfehlung, die einflussreichen Multiplikatoren entscheiden. Ohne Strategie unterliegt auch die Verbreitung der besten Botschaft in der Masse an Onlineinhalten dem Zufall.

Fazit: Social Communites und Virals werden auch dort wichtiger, wo es um Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und einen veränderten Lebensstil geht. Für Verbände, NGOS, für Akteure die sich in diesen Themenfeldern bewegen ist es also ein strategischer Vorteil wenn sie ihre Kommunikationsstrategie anpassen. Sie erreichen so mehr Menschen mit ihrer Botschaft. Werbung muss nicht immer verteufelt werden. Virales Marketing für die gute Sache ist die Chance, aus der Nische herauszutreten, neue Mitstreiter zu gewinnen und tatsächlich etwas zu verändern!

Quellen:
1 Online-Vermarkterkreis im Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V.: OKV Online-Report 2008/02 – Zahlen und Trends im Überblick. Seite 4

2 Werben und Verkaufen Nr. 38/2008: „Mehr als nur eine Eintagsfliege“, Seite 25

3 Pressemeldung „Blitzstart von Utopia.de“. 21. November 2007; http://utopia.de/userfiles/presse/Startbilanz_Utopia.pdf

4 Pressemeldung „Ivy World kommt zurück mit Hilfe von Utopia.de“, 25. September 2008; http://www.presseecho.de/vermischtes/NA3731271405.htm

5 Werben und Verkaufen Nr. 38/2008: „Der Reiz des Neuen ist passé“, Seite 49

6 http://www.viralvideoaward.com

Dieser und weitere Texte zu CSR, Nachhaltigkeit und Social Business im aktuellen E-Journal Glocalist Review Nr. 211/212

Der Autor des Artikels ist Nachhaltigkeitsguerillero Maik Eimertenbrink. Alle Interviewpartner sind in der Xing-Gruppe „Netzwerk virales Marketing für die gute Sache“ vernetzt.

10 Erkennungsmerkmale von Greenwashing und ein Aufruf vom BUND

Eine der Aufgaben, der sich die Nachhaltigkeits-Guerilla stellt, ist das Aufdecken von Greenwashing-Kampagnen. Doch woran erkennt man eine ehrliche grüne Einstellung und Umsetzung von grünen und nachhaltigen Produkten und Kampagnen? Und woran kann man feststellen, ob ein eher umweltfeindliches bzw. neutrales Produkt nur zu Marketingzwecken im Sinne von „Greenwashing“ reingewaschen werden soll?

Der Guardian hat 10 Punkte zur Identifizierung aufgelistet, die meiner Meinung nach (teilweise) recht schlüssig sind:

1. Fluffy language
Words or terms with no clear meaning, e.g. „ecofriendly“.

2. Green products v dirty company
Such as efficient light bulbs made in a factory which pollutes rivers.

3. Suggestive pictures
Green images that indicate an (unjustified) green impact eg flowers blooming from exhaust pipes.

4. Irrelevant claims
Emphasising one tiny green attribute when everything else is „ungreen“.

5. Best in a bad class?
Declaring you are slightly greener than the rest, even if the rest are pretty terrible.

6. When it’s just not credible
„Ecofriendly“ cigarettes anyone? „Greening“ a dangerous product doesn’t make it safe.

7. Gobbledygook
Jargon and information that only a scientist could check or understand.

8. Imaginary friends
A „label“ that looks like third party endorsement … except it is made up by the company itself.

9. No proof
It could be right, but where’s the evidence?

10. Outright lying
Totally fabricated claims or data.

via Guardian

…Apropo: „Kohle fördern, CO2 stoppen“ – so wirbt Vattenfall. Der BUND ruft auf, dem Greenwashing der Stromkonzerne ein Bild entgegenzusetzen. Scholz & Friends hat den „ersten“ Schritt gemacht. Machen wir den Zweiten? Hier geht´s zur Kampagne vom BUND

Nachhaltigkeit in 50 Sekunden

Es gibt verschiedene Möglichkeiten 50 Sekunden der Lebenszeit zu verbringen. Der Spot „4 Beers in 50 Seconds“, gefunden bei Youtube, ist eine (denkbar schlechte) davon. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Toyota zu bauen (wie im Tuning-Blog gelesen).

Wer aber immer schon mal dachte: „Da muss es doch noch eine dritte Möglichkeit geben, meine 50 Sekunden zu verbringen“, dem sei unser Buch „Nachhaltigkeit in 50 Sekunden“ ans Herz gelegt.

Herausgegeben wurde es von Irmela Bittencourt, Dr. Joachim Borner und Albert Heiser. Die Nachhaligkeits-Guerillieras und Guerillieros Patricia Schulte, Anna Bilger, Holger Muster, Christian Molle und Maik Eimertenbrink treten als (Co-)Autoren auf. Die Idee zum Titel hatte übrigens Nachhaltigkeits-Guerillero Lukas C. Fischer, der damals für die Tageszeitung taz, Ressort Wirtschaft und Umwelt, tätig war und einen Artikel über uns verfasst hat: damaliger Titel „Nachhaltigkeit in 50 Sekunden“.

Links:
Der Originalartikel von Lukas-C. Fischer in der taz: Nachhaltigkeit in 50 Sekunden
Achtung: Ihr müsst runterscrollen bis „Positives“ (wo wir auch hingehören…)

Rezension 1: Grimme-Institut

Rezension 2: Sustainable – Agentur für Nachhaltigkeit

Rezension 3: Schekker

Rezension 4: Das Integral

Nachhaltigkeit in 50 Sekunden – Kommunikation für die Zukunft; Inklusive DVD zu bestellen in der Rubrik „Blickkontakt“ auf www.nachhaltiger-filmblick.de

Nachtrag vom 14.12.2010: Tja, damals haben wir versucht zu ermitteln, wie der Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ in 50 Sekunden ‚transportierbar‘ ist. Heute dauert es 99 seconds for the future of mobility und nochmal 99 seconds für die Bioversität.

Berliner Nachhaltigkeits-Treffen

Am 18. September hatten wir die Gelegenheit unser Projekt „Die Nachhaltigkeits-Guerilla“ einem breiten Publikum vorzustellen. Neben uns waren eine Vielzahl interessanter Projekte vor Ort. So erzählten u.a. Art Ecology Education, Nachhaltexter, Klimaneutraler Bundestag, Sustainable Fashion Agency, Sustainable Design Forum und das Institut für kreative Nachhaltigkeit von ihren aktuellen „Machenschaften“.

Eine kurze Zusammenfassung des Abends kann auf dem Blog von Grass Routes eingesehen werden: Meeting the Berlin Sustainability Scene

Gefährliche Liebschaften mit Kurt Krömer

Schleck, schleck und schon ist Mann vergiftet. Tja, so kann´s kommen, lieber Kurt Krömer. Gott sei dank, hat er es überlebt…

Was steckt genau dahinter? Der BUND gab uns den Auftrag, im Rahmen der REACH-Diskussion mal die Stellung des BUND zum Thema REACH darzustellen. Der BUND war und ist der Ansicht, dass Unternehmen preisgeben sollten, welche Gifte sich in ihren Produkten befinden – auch wenn sie (ursprünglich) nicht zum Verzehr produziert worden sind. Trotzdem kommt man immer wieder mit diesen giftigen Substanzen in Berührung – schlimmstenfalls mit dem Mund – es reicht aber auch schon wenn diese giftigen Substanzen auf die Haut geraten.

Wir haben überlegt, wie man dieses Problem darstellen könnte. In welchen „täglichen Situationen“ kommen wir mit giftigen Substanzen in (ungewollte) Berührung. Klar, beim „Lecken eines High Heels“, beim Anziehen von Strumpfhosen, beim Küssen von Badewannenenten….

Der Spot wurde von den Nachhaltigkeits-Guerillas Patricia Schulte (Regie), Christian Molle (Produktion), Marcel Reategui (Kamera) nach einer Ideenfindung von Patricia Schulte, Christian Molle und Maik Eimertenbrink erstellt.

Eine Rezension hierüber in der Glocalist

Und hier der Link zur BUND-Projektseite