Lakondê

Niemand spricht Lakondê? Na, fast niemand. Lakondê gehört zu den Nambikwara-Sprachen, und diese wiederum gehören zu den indigenen Sprachen Südamerikas. Die Sprachfamilie wird nicht grad von besonders vielen Sprechern beherrscht: Nord-Nambikwara wird von ca. 136 Sprechern beherrscht, Süd-Nambikwara beherrschen immerhin ca. 1.150 Sprecher, Sabanê nur noch ca. 60 Sprachakrobaten, Latundê ganze 19 Personen und Lakondê spricht scheinbar noch eine Person und das war im Dezember 2002. Wer weiss, ob diese „alte Frau im Amazonengebiet“ heute, 2009, noch lebt.

Die Nambikwara-Indianer (dessen Stamm diese alte Dame angehört) schlafen in der Asche eines erloschenen Holzfeuers. Umringende Indianervölker, die wohl den Komfort einer Hängematte kennen, sehen mitleidig darauf herab (vgl. Quellenangaben unten).

In der Asche eines erloschenen Holzfeuers also… ein Versuch wäre es wert. In München findet in den alljährlichen Sommerferien die Werkstatt zur Nachhaltigkeit rund um das originale Indianer-Tipi statt (vgl. www.naturindianer.de). Hier lernen die Kids z.B. „zukunftsorientierte Ernährung“, „Ressourcenschutz“, Reflexion kultureller Leitbilder“ und „Artenvielfalt“. Spannende Sache – doch das Ganze hat natürlich neben dem pädagogischen und lehrreichen Ansatz etwas von Clownerie und (durchaus sinnvollen) Freizeitpark.

In letzter Zeit wurden aber auch hier in der Hauptstadt Indianer gesichtet; und ob sie wirklich nur pädagogisch unterwegs sind oder einfach ihr Leben leben wollen in der Stadt…? Wer sagt denn, dass unsere Art des täglichen (Stadt-)Lebens die einzige Mögliche ist? Schon mal geschaut, wer so auf uns herab schaut (z.B. aus einer Hängematte heraus…? Oder hinterm Ostkreuz hervorlugt…).

Quellen: http://www.nwo.nl/NWOhome.nsf/pages/NWOP_5GSHG6
http://de.wikipedia.org/wiki/Nambikwara-Sprachen

Mehr: http://www.woostercollective.com/2009/09/nazzas_la_matanza.html