Mit grüner Brille lässt es sich hoffentlich erfolgreich in eine nachhaltige Zukunft blicken

Immer wieder stellt sich die Frage, wie eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden kann. Die Krug Mediapool GmbH hat eine Antwort darauf gefunden: mit dem von ihr initiierten ’Success for Future Award’!

Das Ziel des Wettbewerbs wird in einer Pressemitteilung erläutert: „Der ’Success for Future Award’ fördert aktiv Nachhaltigkeit, indem er einer breiten Öffentlichkeit Initiativen und Produkte vorstellt, die ökologisches und ökonomisches Handeln verbinden. So viele Menschen wie möglich sollen für das Thema Nachhaltigkeit begeistert werden. Die Botschaft ist: Jeder kann seinen Beitrag leisten.“

So lustig kann das aussehen, wenn sich eine Werbeagentur für Nachhaltigkeit engagiert: Die grüne Brille vom 'Success for Future Award' tragen hier Heiner Lauterbach, CEO Karsten Lereuth von BT Germany, Marketing-Direktorin Tanja Brinks von Schüco, Hannes Jaennicke und Martin J. Krug von der Agentur Krug Mediapool

Wo Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen

So weit, so gut. Die Initiatoren und Presenting Partner dahinter sind BT Germany und die Schüco International KG, die Fenster- und Fassadentechnologie zur optimalen Wärmedämmung und vielfältige Solarlösungen anbietet.

Und BT steht für British Telecommunications, bietet Kommunikationslösungen und -services an und beschreibt sich selbst als Vorreiter im Klimaschutz. Das Unternehmen belegt das anhand einiger Beispiele: „Einen wesentlichen Teil seines Stroms will BT in Zukunft aus Windenergie beziehen und hat zu diesem Zweck das größte britische Windenergie-Programm außerhalb der Energiebranche gestartet.“

Ein Beispiel für eine Entwicklung, die wirklich interessant ist. Wenn sich die ökonomischen Ziele (also zum Beispiel günstigeren Strom unabhängig von Angebot und Nachfrage am Markt zu verwenden) mit ökologischen vereinbaren lassen, haben Unternehmen kein Problem damit. Auch IKEA gab zum Beispiel im September 2010 Folgendes bekannt: „IKEA wird bis zum Jahresende neun Standorte und ein Fachmarktzentrum mit Photovoltaik-Anlagen ausrüsten.“

Ein bisschen Spaß muss sein

Witzigerweise ist dann noch die EnBW Energie Baden-Württemberg AG als Supporting Partner des Awards dabei. Das drittgrößte Energieunternehmen in Deutschland versucht den drohenden Verlust an Kunden durch eigene Ökostrom-Angebote zu verhindern. Dabei setzt es das Hauptaugenmerk auf der Offshore-Windenergie, also den Betrieb von Windkraftanlagen in der Ostsee.

Und spaßig ist auch das Symbol, mit dem die frohe Botschaft hinaus ins Land getragen wird: eine grüne Brille. Die Süddeutsche Zeitung schrieb dazu: „Quietschgrüner Rahmen, farblose Gläser. […]. Den Kern der Sache machen sie deutlich: Der vorgestellte Preis soll einen Rahmen bieten für ein stärkeres Umweltbewusstsein.“

Let me ecotain you

Verliehen werden insgesamt sechs Awards: einer für herausragende Öko-Unternehmen, einer für nachhaltige Architekturkonzepte, einer für Start-Ups in dem Bereich und zwei undotierte für besondere Persönlichkeiten und Ecotainment-Ansätze, die nachhaltige Themen auf einer kulturellen Ebene umsetzen.

Hinzu kommt ein Publikumspreis, bei dem der Beitrag aus den vier Kategorien ‚BT Green Economy Award‘, ‚Schüco Green Building Award‘, ‚Start-Up Award‘ und ‚Ecotainment-Award‘ mit 5.000 Euro belohnt wird, der die meisten Stimmen bis zum 14. März 2011 für sich gewinnen kann. Ein Projekt namens ‚Der Dritte Ring‘ von der Burg Ludwigstein, bei dem es um die gemeinschaftliche Errichtung eines neuen Gebäudes unter ökologischen Gesichtspunkten geht, führt derzeit mit über 1.100 Stimmen. Da wird wohl mein Beitrag unter http://www.success-forfuture.de/bewerbung/holktv-gruene-helden-braucht-das-land keine Chance mehr haben, obwohl ich dort noch ein Video mit Jan Delay gepostet habe.

Der hat ja immerhin mit seinen Lyrics, die er einst für den Track ’Grüne Brille’ von Dynamite Deluxe reimte, in gewisser Weise den Soundtrack zur Veranstaltung und einen tollen Slogan dafür mitgestaltet: „Die grüne Brille – ohne sie hätt’ ich vor ’m Leben schiss./ Sie lässt mich Sonne seh’n, wo Regen is’!“

Das lässt doch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Und auch wenn das Ganze hier und da etwas komisch wirkt, ist jeder Schritt in die richtige Richtung natürlich zu begrüßen und deshalb wünscht der HolK viel Erfolg!

Reklame

Wieviel Werbung verträgt die Stadt? Sei es nun Werbung für die gute Sache oder für die böse. Sei es Werbung für das Hybrid-Auto oder für Pelzmäntel. Wird gekauft durch Werbung (ja, klar, werden jetzt alle aufschreien) oder wird eher verzichtet, weil´s sooo nervt?

Die Aktion „Delete“ löschte sogar die Werbung aus den Ladenzeilen, um mal zu zeigen, wie eine Stadt ohne Werbung aussehen könnte (die Aktion fand 2007 statt). Und das Ergebnis: Es wurde noch mehr gekauft (was natürlich damit zu erklären ist, dass alle Teil des Kunstprojekts werden wollten).


(Bildquelle: Urban-Shit)

Und wie kann man sich eigentlich gegen den Werbeterror schützen? Persiflieren? Oder führt das zu noch mehr Konsum des eigentlich „verspotteten“ Produkts, weil das verdammte Logo sich einfach mal noch mehr verfestigt hat? Macht mal einen Test und schaut 30 Sekunden auf das folgende Bild:


(Bildquelle: Funky the Monkey)

Und? Appetit bekommen? Und auf was? Auf Kunst? Auf ´nen Chilli Cheese? Oder auf Fair-Trade-Banane? Oder muss tatsächlich zu so drastischen Mitteln gegriffen werden, wie auf dem Blog von Jess3 gefunden? Beziehungsweise reicht das überhaupt? Oder nervt das genauso? (Naja, micht nicht, aber so den einen oder anderen anderen bestimmt, aber, naja, Pech, hm?)


(Bildquelle: Jess3)

Wäre ja vielleicht mal ein Thema für eine Masterarbeit „Wirtschafskommunikation“, hm? (Aber bitte schön von einem auch etwas kritischen Studenten)