Der Countdown läuft für die Utopia Awards 2011

Am 19. Oktober wird Utopia.de, die Community zum Thema „Strategischer Konsum“, ein Changemaker-Forum in Berlin veranstalten. Dabei werden auch zum vierten Mal in Folge die Utopia Awards verliehen. Wie begehrt die Auszeichnung ist, zeigt schon die Anzahl der Nominierungen: Fast 100 allein schon in der Kategorie „Organisationen“!

Darunter auch die Nachhaltigkeits-Guerilla und zum Beispiel die Trinkwasserinitiative Viva Con Agua, deren Gründer Benjamin Adrion 2008 bei den allerersten Awards von den Utopia-Mitgliedern als „Vorbild des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Da musste ich natürlich gleich ein Foto mit ihm machen!

HolK traf bei den Utopia Awards 2008 Benjamin Adrion von Viva Con Agua, den Gewinner des Publikumspreises

HolK traf bei den Utopia Awards 2008 Benjamin Adrion von Viva Con Agua, den Gewinner des Publikumspreises


Zusammen mit der Welthungerhilfe sorgt Viva Con Aqua dafür, dass die Leute da sauberes Wasser bekommen, wo es leider nicht selbstverständlich ist. Das Besondere ist die sympathische und aktivierende Art, mit der für dieses Ziel geworben wird. Benefiz-Turniere, extra produzierte Allstar-Songs mit unter anderem Mellow Mark und Gentleman oder der Vertrieb eigener Wasserflaschen.

HolK TV wurde für die „Vorbilder“-Kategorie nominiert. Und vorbildlich ist hoffentlich mein unabhängiges Engagement für andere Initiativen wie „Essen ohne Gentechnik“, „Ausgestrahlt“, „Stunde der Gartenvögel“, „Coal for Obama“ und hier in der Guerilla. Denn es zeigt, dass auch ganz „normale“ Leute etwas zum positiven Wandel der Welt beitragen können.

Auch dieses Jahr wird wieder bei den Utopia Awards die Community befragt, wer die Preise aus ihrer Sicht bekommen soll. Registrierte Mitglieder können noch bis zum 17.10.2011 in vier Kategorien abstimmen. Ich freue mich natürlich über alle, die für die Guerilla und/oder mich stimmen. Aber gegen die „Konkurrenz“ zu verlieren, wäre natürlich auch keine Schande!

Abstimmen unter: http://www.utopia.de/branchenbarometer/utopia-award-2011-voting

Guerilla-Campaigning: Das trojanische Pferd von hinten aufzäumen

Große Marken machen ja gerne mal auf Guerilla und werben scheinbar unkonventionell im öffentlichen Raum, indem sie zum Beispiel Flashmobs organisieren oder Reverse Graffitis verbreiten. Warum den Spieß nicht mal umdrehen und bei Online-Kampagnen einfach Wettbewerbe mit eigenen Botschaften und für nachhaltige Ziele entern? Wie das gehen könnte, seht ihr hier!

Veränderung selber machen? Na Logo, bei Online-Wettbewerben kein Problem!

Beispiel 1: Abgefahren – mein Auto hat was zu sagen!

Bei Renault darf im „Lab Design Spiel“ momentan jeder selber entscheiden, mit welchen Optiken beim Elektroauto Twizy die äußere Hülle inklusive Felgen versehen werden soll. Hier läuft die Abstimmung noch bis zum 15. Mai 2011 um 13.30 Uhr.

Da nicht nur aus bestehenden Mustern und Farben gewählt werden kann, sondern auch eigene Grafiken hochgeladen werden können, ist hier der Weg frei für Guerilla-Campaigning der etwas gehobenen Art. Durch Bild und Text kann mehr oder weniger jede beliebige Botschaft verbreitet werden wie zum Beispiel „Veränderung selber machen“! Das Modell gibt es jetzt leider noch nicht, weil ich lieber ein HolK-Mobil bemalt habe. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Freiwillige vor!

Beispiel 2: Veggie-Burger für alle!

Gerade lässt McDonald’s beim Wettbewerb „Baue Deinen Burger“ die Leute eigene Burger entwerfen. Wenn ich das richtig sehe, gibt es da nun mehrere tausend Ideen. Ein Guerilla-Ansatz könnte sein, bei der Namensgebung eine eigene Botschaft zu verbreiten, zum Beispiel mit einem „Kein Stand-by Burger“.

Ein anderer Ansatz ist, dass die Top Ten mit Veggie-Burgern gefüllt wird. Der Verzicht auf Fleisch wirkt sich positiv auf die Umwelt aus, da dadurch weniger Wasser verbraucht wird und weniger klimaschädliche Gase entstehen. Da McDonald’s den finalen Burger aus der Top Ten bzw. nach der Testküche aus der Top 5 wählen lässt, könnte die Einführung eines fleischlosen Burgers allein schon durch die gezielte Abstimmung erreicht werden. Das Gute ist, dass zum Abstimmen keine Registrierung nötig ist und auch mehrmals täglich abgestimmt werden darf.

Momentan sieht es trotzdem leider mau aus. Kein einziger vegetarischer Burger ist in der Top Ten. Weiter hinten nach Platz 30 folgen dann erst „Pam’s Veggie“, „MC Stefek“ und „memory of Geli Rose Veggie“. Und die Zeit drängt. Abgestimmt werden kann nur noch bis zum 27. März 2011 um Mitternacht.

Beispiel 3: The Look of Eco-Style!

Ein normaler Fotowettbewerb kann natürlich auch geentert werden. Schwarzkopf sucht zum Beispiel gerade den „Look of Music“. Hier kann einerseits bei der Auswahl des Fotos eine Botschaft platziert werden, andererseits bei der Festlegung eines Stils. So ist HolK zum Beispiel mit einem Bild von der „Wir haben es satt!“-Demo dabei, bei dem im Hintergrund ein Plakat gegen Gentechnik mit Eier legender Wollmilchsau vor dem Brandenburger Tor in Berlin zu sehen ist. Der Stil ist natürlich „Eco-Style“.

Teilnahmeschluss ist der 1. Mai 2011 um Mitternacht. Hier ist insbesondere auch ein bestimmtes Element des zu gewinnenden Preises interessant. Neben der Reise zum Eurovision Song Contest wird nämlich der Gewinner-Look Teil der „Look of Music“-Ausstellung in Düsseldorf und erreicht damit auch ein Offline-Publikum. Und mit etwas Glück gelingt sogar der Sprung in die Berichterstattung der klassischen Medien. Den Versuch ist das zumindest wert!

Fazit: Werbung ist, was ihr draus macht!

Mit grüner Brille lässt es sich hoffentlich erfolgreich in eine nachhaltige Zukunft blicken

Immer wieder stellt sich die Frage, wie eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden kann. Die Krug Mediapool GmbH hat eine Antwort darauf gefunden: mit dem von ihr initiierten ’Success for Future Award’!

Das Ziel des Wettbewerbs wird in einer Pressemitteilung erläutert: „Der ’Success for Future Award’ fördert aktiv Nachhaltigkeit, indem er einer breiten Öffentlichkeit Initiativen und Produkte vorstellt, die ökologisches und ökonomisches Handeln verbinden. So viele Menschen wie möglich sollen für das Thema Nachhaltigkeit begeistert werden. Die Botschaft ist: Jeder kann seinen Beitrag leisten.“

So lustig kann das aussehen, wenn sich eine Werbeagentur für Nachhaltigkeit engagiert: Die grüne Brille vom 'Success for Future Award' tragen hier Heiner Lauterbach, CEO Karsten Lereuth von BT Germany, Marketing-Direktorin Tanja Brinks von Schüco, Hannes Jaennicke und Martin J. Krug von der Agentur Krug Mediapool

Wo Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen

So weit, so gut. Die Initiatoren und Presenting Partner dahinter sind BT Germany und die Schüco International KG, die Fenster- und Fassadentechnologie zur optimalen Wärmedämmung und vielfältige Solarlösungen anbietet.

Und BT steht für British Telecommunications, bietet Kommunikationslösungen und -services an und beschreibt sich selbst als Vorreiter im Klimaschutz. Das Unternehmen belegt das anhand einiger Beispiele: „Einen wesentlichen Teil seines Stroms will BT in Zukunft aus Windenergie beziehen und hat zu diesem Zweck das größte britische Windenergie-Programm außerhalb der Energiebranche gestartet.“

Ein Beispiel für eine Entwicklung, die wirklich interessant ist. Wenn sich die ökonomischen Ziele (also zum Beispiel günstigeren Strom unabhängig von Angebot und Nachfrage am Markt zu verwenden) mit ökologischen vereinbaren lassen, haben Unternehmen kein Problem damit. Auch IKEA gab zum Beispiel im September 2010 Folgendes bekannt: „IKEA wird bis zum Jahresende neun Standorte und ein Fachmarktzentrum mit Photovoltaik-Anlagen ausrüsten.“

Ein bisschen Spaß muss sein

Witzigerweise ist dann noch die EnBW Energie Baden-Württemberg AG als Supporting Partner des Awards dabei. Das drittgrößte Energieunternehmen in Deutschland versucht den drohenden Verlust an Kunden durch eigene Ökostrom-Angebote zu verhindern. Dabei setzt es das Hauptaugenmerk auf der Offshore-Windenergie, also den Betrieb von Windkraftanlagen in der Ostsee.

Und spaßig ist auch das Symbol, mit dem die frohe Botschaft hinaus ins Land getragen wird: eine grüne Brille. Die Süddeutsche Zeitung schrieb dazu: „Quietschgrüner Rahmen, farblose Gläser. […]. Den Kern der Sache machen sie deutlich: Der vorgestellte Preis soll einen Rahmen bieten für ein stärkeres Umweltbewusstsein.“

Let me ecotain you

Verliehen werden insgesamt sechs Awards: einer für herausragende Öko-Unternehmen, einer für nachhaltige Architekturkonzepte, einer für Start-Ups in dem Bereich und zwei undotierte für besondere Persönlichkeiten und Ecotainment-Ansätze, die nachhaltige Themen auf einer kulturellen Ebene umsetzen.

Hinzu kommt ein Publikumspreis, bei dem der Beitrag aus den vier Kategorien ‚BT Green Economy Award‘, ‚Schüco Green Building Award‘, ‚Start-Up Award‘ und ‚Ecotainment-Award‘ mit 5.000 Euro belohnt wird, der die meisten Stimmen bis zum 14. März 2011 für sich gewinnen kann. Ein Projekt namens ‚Der Dritte Ring‘ von der Burg Ludwigstein, bei dem es um die gemeinschaftliche Errichtung eines neuen Gebäudes unter ökologischen Gesichtspunkten geht, führt derzeit mit über 1.100 Stimmen. Da wird wohl mein Beitrag unter http://www.success-forfuture.de/bewerbung/holktv-gruene-helden-braucht-das-land keine Chance mehr haben, obwohl ich dort noch ein Video mit Jan Delay gepostet habe.

Der hat ja immerhin mit seinen Lyrics, die er einst für den Track ’Grüne Brille’ von Dynamite Deluxe reimte, in gewisser Weise den Soundtrack zur Veranstaltung und einen tollen Slogan dafür mitgestaltet: „Die grüne Brille – ohne sie hätt’ ich vor ’m Leben schiss./ Sie lässt mich Sonne seh’n, wo Regen is’!“

Das lässt doch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Und auch wenn das Ganze hier und da etwas komisch wirkt, ist jeder Schritt in die richtige Richtung natürlich zu begrüßen und deshalb wünscht der HolK viel Erfolg!