Montag morgen in Deutschland. Und? Biste gut drauf? Machste genau ditte, was Du immer wolltest? Jefällt ma, geht ab!
Was? Du machst das, was Du nie wolltest? Dit jefällt ma ja gar nicht. Na, aber dann lass es doch!
Proust sagt es so: „Wir wünschen uns leidenschaftlich, es möchte ein anderes Leben geben, in dem wir dieselben bleiben, die wir hienieden gewesen sind. Aber wir bedenken nicht, daß wir, sogar ohne erst auf dieses andere Leben zu warten, schon in diesem hier nach einigen Jahren dem untreu werden, was wir gewesen sind und was wir selbst in der Unsterblichkeit noch wiederfinden wollten.“
Tja, jetzt wissen auch die intellektuellen Leser unter Euch, was Edel-Ali-Fresh die janze Zeit vermitteln wollte…
Und wenn Du jetzt noch bedenkst, dass ja vielleicht auch die Leudde auf der anderen Seite der Erdkugel ihr Ding machen wollen und ein schönes Leben möchten (könnte ja theoretisch sein), und vielleicht ja auch die nachfolgenden Generationen, dann sollte auch klar sein, dass Du ihnen nicht die Chance vermasselst, nur, weil sie erstmal Deinen Mist wegräumen müssen:
(Bildquelle: Diplo.de / Eine Website des Auswärtigen Amts)
„hey leute 🙁 ich habe so eine angst das die welt 2012 untergeht ich habe so viele videos und so gesehen und immer wieder sagen es alle weiß einer ob das stimmt ich hab so eine angst davor ich waäre dan erst 14 :(„, sprach Dennis Kassel
Oh, mein Gott, diese Angst, die da geschürrt wird, ist hart.
Und die Antwort: „Liebe/r Denniskassel,
ich frage mich, ob Du einen Rat suchst oder nur diskutieren möchtest? gutefrage.net ist eine Ratgeberplattform und daher ist dein Beitrag auf der Startseite fehl am Platz. Um Diskussionen zu führen oder auf etwas hinzuweisen, ist unser Forum da: www.gutefrage.net/forum. Ich bitte dich, dies bei deinen zukünftigen Fragen zu beachten.
Lies doch auch nochmal unsere Richtlinien hierzu (http://www.gutefrage.net/policy).
Danke für Dein Verständnis und viele Grüße,
Tim vom gutefrage.net-Support“
Tja, was soll man dazu sagen. Vielleicht war Gutefrage.net einfach der falsche Ansprechpartner!
Bloss, wer ist der richtige Ansprechpartner?
Schau nicht zu, wenn die Welt untergeht; und 2012 ist eh´ definitiv zu früh. Stattdessen verweist der Astro- und Quantenphysiker Broers auf seinem Blog www.revolution-2012.com für das Jahr 2012 auf einen Bewusstseinssprung von revolutionären Ausmaßen hin, auf einen grundlegenden Umbruch, der die Menschen zwingen wird, zu erwachen und sich in einer anderen Dimension des Seins neu zu erfinden. Und wie? Hier der Trailer dazu: http://www.revolution-2012.com/der-film/
Schau nicht zu, wenn die Welt untergeht:
(Bildquelle: Feathers and Latex)
Ein paar Anreize, was der junge Herr Kassel tun kann, hat z. B. der Nachhaltige Filmblick mit verschiedenen Spots, gerade für die Zielgruppe Jugendliche, aufgezeigt (vgl. www.nachhaltiger-filmblick.de oder auch den Filmblick-Youtube-Kanal mit weiteren Spots u. a. vom Holk).
Lieber Tim vom gutefrage.net-Support-Team: Deine Antwort war ein echtes Armutszeugnis! www.gutefrage.net ist wohl eher für Fragen bzgl. eines Currywursterhitzers…?
Unser Artikel in der aktuellen E-Review des Glocalist-Magazins:
Das Web 2.0 boomt weiter! Noch immer versuchen neue Anbieter wie Over-Blog und Amazee das „Social Networking“ in Deutschland auszubauen – und für sich und damit Geld zu verdienen. Der Werbemarkt im Internet wächst und wächst. Der Online-Vermarkterkreis prognostiziert für das laufende Jahr einen Zuwachs um 25 Prozent auf insgesamt über 3,6 Milliarden Euro.[1] Bei der Vermarktung des Web 2.0. gewinnen auch Konsumenten mit einem „Lifestyle of Health and Sustainability“ (LOHAS) weiter an Bedeutung.[2]
Welche Bedeutung ein nachhaltiger Lebensstil mit strategischem Konsumverhalten bereits hat, beweist zum Beispiel eindrucksvoll Utopia.de, die erste unabhängige Konsumenten-Plattform Deutschlands. Vor fast genau einem Jahr am 8. November 2007 gestartet, erreichte dieses Angebot nach nur zwei Wochen bereits 500.000 Klicks.[3]
Inzwischen sind über 23.000 Mitglieder angemeldet, die sich etwa über umweltfreundliche Tipps austauschen, gemeinsame Aktionen organisieren und aktuelle Ereignisse in Politik und Wirtschaft kritisch beobachten. Nachdem der Burda-Verlag das LOHAS-Magazin „Ivy World“ nach nur zwei Testausgaben im Juli 2008 wieder eingestellt hat, bietet Utopia.de auch dem Online-Archiv dieses Titels eine neue Heimat.[4]
Auch Holger Muster vom Eco-Spot-Projekt „Nachhaltiger Filmblick“ erkannte schnell, welches Potenzial in dieser Plattform steckt. „Als wir im Sommer 2002 unsere ersten Werbefilme für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit präsentierten, haben wir sie nicht nur in Kinos, sondern auch auf einer eigenen Website gezeigt. Social Communities wie Youtube und MySpace gab es damals noch gar nicht. Inzwischen haben wir aber umgedacht. Wir müssen dahin, wo wir die Leute erreichen – und können nicht darauf warten, dass sie zu uns kommen. Deswegen haben wir sowohl bei diesen beiden Communities als auch bei weiteren wie Utopia.de entsprechende Profile angelegt und treten dort direkt mit Gleichgesinnten in Kontakt.“
Der Erfolg gibt dem Filmblick dabei Recht. Der im März 2008 unter anderem auf Youtube.de/filmblickveröffentlichte und nur über Mund-zu-Mund-Propaganda viral gestreute Spot „Lehrer hat Flugwut“ wurde seitdem von über 2.500 Besuchern angeschaut.
Das klingt erstmal wenig. Der fast zweiminütige, von der Solon AG produzierte Beitrag „CO2 Is Bad“, der mit vielen weiteren kleinen Viral Spots sowie einer eigenen Website unter Game-over-co2.com unterstützt wird, hat nach gut anderthalb Jahren Präsenz dagegen gerade mal halb soviel Aufmerksamkeit erhalten.
Auf immerhin gut 6.200 Klicks hat es dafür der Videoclip „Gefährliche Liebschaften – Für eine Zukunft ohne Gift“ vom BUND mit Kurt Krömer und Anna Thalbach innerhalb von fast zwei Jahren geschafft.
Der Viral Spot „Screensaver“ von Jobsintown.de, der diesjährige Silbergewinner in der Kategorie „Digitale Medien: Viral“ beim Wettbewerb des Art Directors Club, hat bisher auch gerade mal 9.000 Aufrufe erzielt.[5]
Das heißt allerdings nicht, dass sich das Medium der Virals bereits wieder abgenutzt hat. Virale Spots funktionieren, aber sie verbreiten sich nicht von allein. Es braucht aber eine Initialzündung, damit die Leute gute Ideen würdigen und sie bereitwillig anderen weiterempfehlen. Nur, wer auf sich aufmerksam macht, findet mit seiner Botschaft auch Gehör.
„Virals müssen so gut sein, dass sie die magische Schwelle des Weiterleitens überschreiten. Mund zu Mund-Propaganda ist (fast) alles was zählt.“ sagt Lukas-C. Fischer von Zucker-Kommunikation. Die Berliner PR-Agentur veranstaltet zusammen mit Interfilm ‚Forward – The International Viral Video Award‘. Es ist der erste Wettbewerb für virale Filme in Deutschland [6] und läuft im Rahmen des ’24. Internationalen Kurzfilmfestivals Berlin‘, das Anfang November in Berlin stattfindet. Über 500 Filmemacher sind dem Aufruf gefolgt, ihre Werke einzureichen.
Lukas-C. Fischer von Zucker.Kommunikation: „Wie der Name schon sagt, geht es bei Virals vor allem um den Verbreitungsweg. Wer sich wie ein Virus durchs Netz bewegt, kann sozusagen eine digitale Epidemie auslösen und seine Botschaft im Netz verbreiten. Viele Marketingchefs träumen von einer solchen Verbreitung ohne hohe Schaltkosten, viele Werbeagenturen nennen inzwischen jeden fürs Netz gemachten Spot einen „viral“. Eine trügerische Bezeichnung. Auch wenn viele darauf hoffen, dass ihr Spot eine virale Wirkung hat – schaffen tun es die wenigsten.“
Ein erfolgreiches Beispiel für einen gelungenen Viral ist der Eisbären-Spot. Der Film zeigt einen Eisbären, dem Aufgrund globaler Erwärmung der Lebensraum wegschmilzt. Der Film wurde von dot-films hergestellt und verbreitet. Stephan Longin von dot-films: „Der Spot war ein Kooperationsmarketing von United International Pictures und dem Solarzellenhersteller SYSTAIC um den Film “Eine unbequeme Wahrheit“ von Al Gore viral ins Gespräch zu bringen. Für die erfolgreiche Verbreitung des Films sorgte ein strategisches Seeding. Gemäß der Zielgruppen wurden kostenpflichtige und freie Seeding-Kanäle zur Verbreitung gewählt. Empfehlung ist nicht gleich Empfehlung, die einflussreichen Multiplikatoren entscheiden. Ohne Strategie unterliegt auch die Verbreitung der besten Botschaft in der Masse an Onlineinhalten dem Zufall.
Fazit: Social Communites und Virals werden auch dort wichtiger, wo es um Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und einen veränderten Lebensstil geht. Für Verbände, NGOS, für Akteure die sich in diesen Themenfeldern bewegen ist es also ein strategischer Vorteil wenn sie ihre Kommunikationsstrategie anpassen. Sie erreichen so mehr Menschen mit ihrer Botschaft. Werbung muss nicht immer verteufelt werden. Virales Marketing für die gute Sache ist die Chance, aus der Nische herauszutreten, neue Mitstreiter zu gewinnen und tatsächlich etwas zu verändern!
Quellen:
1 Online-Vermarkterkreis im Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V.: OKV Online-Report 2008/02 – Zahlen und Trends im Überblick. Seite 4
2 Werben und Verkaufen Nr. 38/2008: „Mehr als nur eine Eintagsfliege“, Seite 25
3 Pressemeldung „Blitzstart von Utopia.de“. 21. November 2007; http://utopia.de/userfiles/presse/Startbilanz_Utopia.pdf
4 Pressemeldung „Ivy World kommt zurück mit Hilfe von Utopia.de“, 25. September 2008; http://www.presseecho.de/vermischtes/NA3731271405.htm
5 Werben und Verkaufen Nr. 38/2008: „Der Reiz des Neuen ist passé“, Seite 49
6 http://www.viralvideoaward.com
Dieser und weitere Texte zu CSR, Nachhaltigkeit und Social Business im aktuellen E-Journal Glocalist Review Nr. 211/212
Ressourcen sind endlich, Mißstände alltäglich. Das wollen wir nicht hinnehmen. Wir glauben an die "gute Sache" - und setzen uns für sie ein.
Kreativ, kommentierend, mit Aktionen oder viralen Spots ... wann immer wir Zeit, Lust oder große Wut im Bauch haben: Für eine gerechte und nachhaltige Welt.
Wir verstehen uns als Ideenschmiede und experimentelle Werkstatt und erkunden neue Räume der Nachhaltigkeit.