Bud Spencer kauft sein Gemüse in der Einfahrt.

Der frühe Vogel… kann mich eigentlich mal. Aber letzten Samstag wurde ich jedoch vor lauter Frühlingsgefühlen und Sonnenstrahlungen früh wach. Na, also vor 14 Uhr halt. Das ist eigentlich an sich schon ein nennenswertes Ereignis, das interessiert Euch allerdings aber höchstwahrscheinlich nur am Rand.

Besagter frühe Vogel – icke – wachte jedoch in der wohl überraschend umweltfreundliche fränkische Hauptstadt – na, Nürnberg Leute! – auf und hat sich gedacht, der kann gleich mal frische Bio-Würmer aus Bio-Äpfeln aus der Region suchen gehen. Am besten im schönen alternativen Gostenhof. So flug er – eher gesagt: er fuhr mit dem Bus – hin zur Adam-Klein-Straße bei der Bärenschanze. Da hatten ein paar Guerilleros Feines zusammengestellt: auf der Einfahrt – besser gesagt: im Durchgang zum Hof – waren Bio-Brote, -Möhren, -Zwiebel, -Käse, -Wurstware… selbst zapatische Bio-Kaffeesorten und aufregende Bio-Schokolade waren im Angebot. „Die Schokolade-Künstlerin steht übrigens hinter Dir, falls Du Fragen hast.“ Eine Frau aus Schokolade? Geil! Ach so, nein. Besagte Künstlerin war nicht aus Schokolade, konnte jedoch süße Erläuterungen zu ihren Kreationen und ein bisschen darüber philosophieren, worauf tendenziell Frauen eher als Männer in Schokosachen stehen und andersrum. Selbst bei der Süssigkeiten-Auswahl kommt man also nicht aus den Geschlechtsunterschieden raus? Kumpel, du kaufst jetzt gefälligst typische Frauenschokolade und ich trotz weibliches Geschlechts typischen Männer-Espresso. Ätsch!

(Bildquelle: Jens Nautscher, inGoHo)

Am gleichen Abend durfte ich den Sven Krollikowsky gleich unerwartet wieder sehen: Auf dem Schanzenbräu Bierfest, mal wieder passend Guerilla-Style auf dem alten AEG-Gelände. Veggie-Frikallen und Bud-Spencer-(Bohnen-)Pfanne gab’s am kleinen Guerilla Food-Stand. Lecker!

Da verwandelt sich der frühe Vogel gerne wieder in den Nachtvogel, um ökokorrekt auf dem Festival zu feiern. Prost Mahlzeit!

Sven Krollikowsky

Die Nachhaltigkeits-Guerilla lässt von sich reden.

Kurze Ankündigung:

Wer über bzw. von der Nachhaltigkeits-Guerilla lesen mag, kann es zur Zeit sogar auch offline machen.
[Für diejenigen, die nicht (mehr) wissen, was Offline-Lesen heißt: vor der Zeit des Internets benutzte man bedruckte Holzmasseblätter (siehe „Papier„), die man in einem Laden kaufen oder sich liefern lassen konnte, um Information zu beziehen.]

In der Tat wurden gleich zwei Artikel von bzw. über uns bei der aktuellen Ausgabe des Fundraiser-Magazins veröffentlicht.

So leiten sowohl eine der Nachhaltigkeits-Guerilla-Gründer Patricia als auch die NG-Bloggerin Céline (icke halt) in das Titelthema „NPO-Marken“ ein:

  • Starke Marken als emotionale Brücken in das Herz des Spendersvon Patricia Schulte
  • Virales Marketing am Beispiel der Nachhaltigkeits-Guerillavon Céline Dedaj

Wer Interesse hat und das Magazin nicht bei sich zu Hause oder bei seinem Verein/seiner Organisation finden kann, kann gegen Portokosten sich es nach Hause schicken lassen. [Siehe „Postversand„, wie mit einer E-Mail, bloss in den Briefkasten draußen]

Schick, oder?

… und wie unsere Ahnen nackig rumrennen?

Back to the roots, ist ein Weg, den viele Alt- und Neuökos einschlagen. Aber so weit to the roots wie mit der „Paleo-Diät“ gehen noch wenige. Nein, es handelt sich nicht um die Diät, die die Paleo-Festival-Besucher machen (Bier, Sandwichs, Kaffee und klebrige Energydrinks, nehme ich an) machen.

One with Mother Earth at Paléo Festival

One with Mother Earth at Paléo Festival Quelle: http://nimg.sulekha.com/

Die Paleo-Diät (oder „Steinzeitdiät“ genannt) ist eine Ernährungsform, die sich an der angenommenen Ernährung der Menschen in der Altsteinzeit orientiert, in der sich Ackerbau und Viehzucht ausbreiteten. Das heißt: man bzw. frau isst nur noch Fleisch (Wild), Fisch und Meeresfrüchte, Eier, Obst und Gemüse, auch Kräuter, Pilze, Nüsse, Esskastanien und Honig. Insekten und Würmer sind auch erlaubt, falls einer oder eine darauf Lust hätte.

Adieu Milch und Käse, Getreide und Getreideprodukte wie Brot. Lebensmittel wie Oliven, die ohne Verarbeitung ungenießbar wären, sind ebenfalls zu meiden. Industriell verarbeitete Nahrungsmittel wie Zucker, alkoholische Getränke oder Fertiggerichte gehören also auch in die Vergangenheit. Als Getränke werden nur Wasser und Tee aus Kräuteraufgüssen akzeptiert. Nix Latte Macchiato, nix Krawallbrause.

Quelle: http://4.bp.blogspot.com/

Aber warum wohl???

Weil es neu und trendy ist? Na, Herr Voegtlin schrieb schon 1975 darüber.

Weil es gesund ist? Wahrscheinlich, wenn man allerdings die vorgeschriebene Menge an Fleisch und Eiern einnimmt und nicht 3 Mal am Tag Steak isst. Denn wie-Urmenschen-essen heißt auch, viel weniger essen. Der Genuss von Fleisch wird also von einer Fastenzeit gefolgt. So isst man wieder mit Respekt vor der erlegten Beute. Und nimmt nicht zu.

Weil es besser schmeckt? Besser ist Geschmacksache, anders auf jeden Fall. Wer sich bisher nur von Fertiggerichten ernährt hat, wird staunen, wie echte wilde Beeren oder ein selbstgegrilltes Hähnchen mit Gewürzhonig schmeckt.

Weil es in NY gerade hype ist? Meinetwegen. Jedenfalls scheinen wohlhabendere Stadtkinder da eine neue Möglichkeit für sich entdeckt zu haben, sich ein schöneres „echteres“ Leben zu gestalten und somit ein „neues“ subkulturelles Milieu geschaffen zu haben.

***

Auch im Sportbereich scheint der Anteil der Menschen immer grösser zu werden, die trainieren wollen, nur wie die Natur es ihnen erlaubt: ohne irgendwas, am besten Barfuss in Wäldern und mit blossen Händen an Felsen wie der Franzose Erwan Le Corre – Erfinder des MovNat – oder mit Steinen zum Werfen.

Quelle: http://www.youtube.com/

***

Mir scheint diese Tendenz, sich naturnäher zu bewegen und ernähren, insoweit interessant, dass es uns wieder mit Eywa, „Mutter Natur“, verbindet, und uns zu mehr Respekt und Vernunft im Umgang mit natürlichen Kräften und Ressourcen anregt.

Aber ich würde es nicht gleich übertreiben. Urmenschen lebten selten mehr als 30 Jahre, konnten sich kaum artikulieren, regulierten ihr soziales Leben mangels Wortschatz mit viel Gewalt und rennten nackig durch die Gegend rum. Also bei mir ist draußen aktuell weit unter Null Grad und ich mag es auch im Sommer nicht auf zivilisiertes (sprich: dezent verhülltes) Auftreten verzichten.

Man kann sich auch einfach mal die Rosinen herauspicken.

Einkaufsrausch für mehr Energieeffizienz: 2. Carrotmob Berlin

Gestern war der 2. Berliner Carrotmob im Bio-Café eve&adam’s.

Was ist ein „Carrotmob„?

Menschen verabreden sich an einem bestimmten Tag in einem ausgewählten Laden, um durch Ihren Einkauf das Engagement des Ladens in Sache Nachhaltigkeit zu fördern.
Zum Beispiel diesmal im eve&adam’s: vereinbart wurde, dass 45% des gestrigen Umsatzes in die energetische Sanierung des Ladens investiert werden.

2. Carrotmob Berlin im eve&adam's

2. Carrotmob Berlin im eve&adam's

Twitter quanders schreibt:
„Wir knackten die Rekordmarke des Imbiss um 15 Uhr. Mit einem Endergebnis von 2.334,34 EUR sind wir weit weit drüber! Gute 1050,- EUR für mehr Energieeffizienz!“
Was für ein Vergnügnen war das, einen frischen Riesensalat und einen frisch gepressten Saft aus Biozutaten zum Frühstück zu genießen. Da fühlt man sich danach viel fitter und aufgepowert als nach dem klassischen mit-Wurst-und-Käse-belegte-Brötchen-Frühstück.

Schöner Laden, schönes Frühstück, gute Tat… schöner Tag.

Unglaublich, aber wahr: Klima retten beim Abnehmen!

Na das ist doch ne tolle Nachricht: Das britische fettleibige Stinktier Mr. Bumble wird Vegetarier, um schlanker zu werden. Denn Mr. Bumble isst so gerne Bacon Sandwiches, dass er jetzt doppelt so viel wiegt, wie er sollte.

Obese skunk put on vegetarian diet to battle bacon addiction

Obese skunk put on vegetarian diet to battle bacon addiction

Sein neuer Besitzer ist auf die eigentlich absolut naheliegende Idee gekommen, ihn mit Gemüse, Obst und Getreide zu füttern, denn davon kann man nicht fett werden, im Gegensatz zu Bacon und sonstigen Fleischprodukten.

Vom Gurke Essen kann man doch nicht zunehmen, oder?

Denn Fettleibigkeit ist auch eine der zu bekämpfenden bedauerlichen Folgen unserer Wohlstandsgesellschaft, wäre es also sehr günstig, im Rahmen der Umweltpolitik auch da gleich mal anzuknüfen: „Werdet schlank, rettet das Klima, werdet Vegetarier!“

Fettleibigkeit in Europa2.svg

Datei:Fettleibigkeit in Europa2.svg

Der Verzehr bestimmter Tiere ist nämlich für fast ein Viertel aller Emissionen weltweit verantwortlich. Das sagt John Powles und seine Kollegen von der Cambridge University im Fachmagazin „The Lancet“. Weniger Nachfrage nach Fleisch sei „die einzige wirkliche Alternative“, sagte Powles zitiert vom Spiegel. Eine Verringerung des weltweiten Verzehrs von rotem Fleisch um zehn Prozent könnte der Studie zufolge die von Kühen, Schafen und Ziegen verursachten Gase reduzieren.

Wie der überzeugte Vegetarier Albert Einstein einmal sagte: „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“

Für diejenigen unter uns, die noch nicht so ganz bereit sind, Vegetarier zu werden, empfehle ich folgendes: erstmal weniger Fleisch essen (also weniger Fleisch kaufen). Wenn man sich abgewöhnt, jeden Tag ggf. mehrmals am Tag Fleisch zu essen, merkt man, dass man auch dann weniger Appetit darauf bekommt.

Neulich hatte ich Schaschlik zum Grillen vom Fleischer gekauft. Ich konnte es nicht essen, war mir zu heftig und schlechtes Gewissen hatte ich auch. Zurecht. Aus Respekt habe ich von diesem toten Tier doch gegessen, aber in mehreren Mahlzeiten, mit Respekt.

Ob ich es bald zum Vegetarismus schaffe?

Tu’s doch (nicht?)!

Das relativ umstrittene Portal für strategischen Konsum Utopia.de lädt uns zum Nichtnachmachen in Sache Nachhaltigkeits-Guerilla ein. Ähm, ja, NICHTnachmachen, denn das, was sie gerade vorbildlich in dem Video zeigen, ist verboten: Wahlplakate bekleben.

Abgesehen von der unnötigen verfilmten Rennerei, die wohl eher der Inszenierung und dem Spannungsaufbau als der Dokumentation des tatsächlich eingegangenen Risikos dienen soll, finde ich diese (wohlgemerkt Werbe-)Aktion eigentlich recht sympathisch.

Man merkt, dass das Utopia-Team sich noch nicht als erfahrene Guerillos behaupten kann (siehe die Hektik und die Euphorie der Videoteilnehmer, was illegales zu machen), aber was soll’s. Ich hatte es vor einem Monat selbst nicht mal drauf, einen winzigen Aufkleber mit der Botschaft „Sexistische Scheiße“ auf die niveaulose Comunio-Werbung in der S-Bahn aufzukleben (Sie suchten „Spieler mit Eiern“). In dem Sinne: NICHT NACHMACHEN!

Tu\'s doch!

Tut das bloß nicht!

Es kann so leicht sein zu lügen, wenn man ein Riese ist.

Och schade. Der Spot war soooooo schön. Doch lässt die RWE AG uns damit glauben, dass sie sooooooo umweltfreundlich handelt. Was natürlich klassisches Greenwashing ist.

Ich sage nur, die Zahlen sprechen für sich. Vielen Dank Greenpeace für diese Enttarnung.

Zum Video… mit aussagekräftigen Untertiteln!

RWE – Energieriesen-Lüge – Die Wahrheit zum Spot

Podcast: wie ich gegen den Klimawandel den Flughafen vollkotzte.

Ich glaube, da hat sich jemand über manche Ökoaktivisten lustig gemacht. Teilweise zurecht, wie ich finde:

In diesem gestellten Video erzählen Mitglieder einer Kettenraucher-WG, wie sie gegen den Klimawandel handeln. Oder meinen zu handeln. Also sie tun schon was. Sie fighten the system. Sind auch coole Typen.

Ihr Rezept:

1) Die größte Fluggesellschaft als einen Haufen „Arschlöcher“ beschimpfen. (Siehe: „Scheißkapitalisten“)

2) Küchensitzungen mit Mitbewohnern und Kumpels organisieren. (Siehe: „über den Tellerrand schauen“)

3) Aktionen starten, die mit dem Problem nichts zu tun haben. Zum Beispiel: behaupten, Flugzeuge fallen auseinander oder Piloten sind depressive Alkoholiker. (Siehe: „Scheißegal, sind eh alles Arschlöcher.“)

4) Tief durch seine Kippe einatmen, um sich nach solchen brillanten Guerilla-Aktionen von der eigenen Coolness kurz zu erholen. (Siehe: „Scheiße sehe ich beim Anzünden sexy aus.“)

Wenn die Hits auf YouTube in die Höhe ragen, haben wir gewonnnen, oda?

Nicht nur der Himmel ist blau

Vorbild USA: keine häusliche Gewalt mehr!

Die Reporter von The Onion News Network haben tolle Nachrichten für die BekämpferInnen der häuslichen Gewalt: In Amerika haben Forscherinnen herausgefunden, dass Frauen grundsätzlich tollpatschig sind und sich öfter selbst verletzen. Damit haben ihre Lebensgefährten zum Glück nichts mehr zu tun.

Auch wenn in Europa familiäre Gewaltübergriffe laut dem Europäischen Parlament immer noch allgegenwärtig sind, kann man bzw. frau schon optimistisch in die Zukunft blicken und auf eine solche Entwicklung auf dem alten Kontinent hoffen.

Bis zu einem Viertel aller europäischen Frauen widerfährt in ihrem Erwachsenenleben häusliche Gewalt. Mehr als jede zehnte Frau wird Opfer sexueller Gewalt. Eine brutale Realität, die die Bedeutung des Themas unterstreicht: Noch heute sind in Europa häusliche Gewaltübergriffe der Hauptgrund für Todesfälle und Behinderungen unter Frauen zwischen 16 und 44 Jahren.

Wenn das Problem bei uns gelöst wird, kann man sich dann um die Unbeholfenheit des weiblichen Geschlechts kümmern, wobei das eigentlich ziemlich niedlich ist.

*hüstel*

Domestic Abuse No Longer A Problem, Say Bruised Female Researchers

Eisberg droit devant!

Heute ist der G8-Gipfel in L’Aquila – Italien – gestartet. Natürlich ist der französische Präsident Sarkozy auch dabei. Doch vor seiner Abreise wurde er gestern von Greenpeace mit einem schönen dicken fetten Eisberg beschenkt. Aufgrund des Klimawandels kann man schon sagen, dass dieses Naturwunder am Aussterben sind. Ein ausgefallenes und kostbares Geschenk also.

Die Lieferung erfolgte über die Seine.

Eisberg auf der Seine gesichtet

Eisberg auf der Seine gesichtet

Greenpeace verschifft 16 Meter hohen Eisblock auf der Seine