Sonnige Stickerattacke
Atomkraft? Nein Danke! – ein Grossteil der Bevölkerung ist sich einig. Doch was, wenn die Bundesregierung am Volk vorbei die Laufzeiten der AKWs verlängert? Wem das am meisten nützt, ob die Massnahme wirklich die Grundlast stützt und erneuerbar-dezentrale Energien davon gleichermassen gewinnen, wollen wir nicht auch noch diskutieren. Wir beobachten in dem ganzen Prozess vermehrt das Auftreten von den bekannten gelb-roten Stickern im öffentlichen Raum. Der Protest artikuliert sich nicht nur per Demo auf der Strasse sondern auch in Form bunter Aufkleber an Strassenbahnhaltestellen, auf Bänken und Verkehrsschildern. Wo kommen die Stickerflut plötzlich her? Erinnert sich angesichts der momentanen Situation ein jeder an die letzten Exemplare in seinem Schreibtisch, steckt womöglich eine Lobby dahinter oder eine politische Partei? Obwohl es ja eigentlich das Relikt einer zurückliegenden Zeit ist, so ist er doch hochaktuell und findet immer mehr Verwendung. Dass der Diskurs dadurch weiter angetrieben wird scheint offensichtlich, das Mobilisierungspotential bleibt allerdings im Nebel. Das Peachbeach Designkollektiv hat den Klassiker runderneuert und ihm ein zeitgenössisches Aussehen verschaft, der nun auch styleverliebte Menschen die Möglichkeit gibt, sich als Atomkraftgegner zu outen.
Selbst im Online-Bereich machen sich die runden rot-gelben Protest-postIts breit. Über das Twibbon-Tool kann jeder, der sich die Arbeit mit einem Bildbearbeitungsprogramm ersparen will, das kleine AND-Tag anstatt auf seine Jacke auf sein Profilfoto bei facebook laden. Kreativer Protest nach unserem Geschmack. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit an den online-Petitionen des Bundestages Teil zu nehmen, aber wir mögen die unorthodoxen Methoden.
Richtige Zeichen und Signale setzt man meiner Meinung nach allerdings immer noch mit dem Wechsel zu Ökostrom. Hier gibt es alle Infos.