Was tun bei Dioxinmangel – lieber FrühstücksAAL oder FrühstücksEI?

Früstücksaal mit Dioxin-Ei

Früstücksaal mit Dioxin-Ei

Eine Flutwelle der Hysterie überschlägt mal wieder unser Land: der Dioxinskandal. Hilfe! Keine Eier mehr zum Frühstück. Senfeier müssen leider auch ausfallen – denn Eier soll man lieber wegschmeißen, hieß vor einigen Tagen die Empfehlung, die über den Deutschlandfunk und anderen Quellen verbreitet wurde.

Was steckt eigentlich dahinter? Im schlimmsten Fall wird momentan von einer 4-fachen Überschreitung des EU-Grenzwertes von 3 pg WHO-TEQ* Dioxin pro Gramm Fett ausgegangen. Dabei liegt diese Menge bei einem normalen Eierkonsum immer noch weit unter dem WHO-Grenzwert. Im Klartext heißt das, kein Grund zur Panik.

Ein Dioxin-Grenzwert hat jedoch seine Berechtigung, denn Dioxine – als Sammelbegriff für verschiedene Substanzen – sind in größeren Mengen zerstörerisch. In geringen Mengen wirken sie  auf längere Sicht krebserregend, weil Dioxine dauerhaft im Körperfett gespeichert und dabei nur sehr langsam abgebaut werden.

Wieviel Dioxin steckt eigentlich in einem ordentlichen Omelett aus kontaminierten Eiern? Wenn man einmal den worst case annimmt und die Eier viermal soviel Dioxin enthalten wie erlaubt, enthält ein Omelett, in dem 200 Gramm “Dioxin-Eier” verarbeitet wurden, 240 pg Dioxin. 80g Aal enthalten die gleiche Menge Dioxin – vollkommen legal. (via spiegelfechter)

Ist das komisch? Nein, denn wir Deutschen essen zum Früstück gewöhnlich mehr Eier, als Aal. Daher sind die Grenzwerte so angesetzt, dass sich am Ende unseres durchschnittlichen langen Lebens bei einem durchschnittlichen Essverhaltens nicht zu viel Dioxin in unseren Zellen abgelagert hat. Eine Volkswirtschaft hat nämlich nichts davon, wenn der der Großteil der Bevölkering dahin siecht und nicht mehr arbeiten kann. Wir halten fest:  Es ist also grundsätzlich keine gute Idee, jeden Tag Unmengen Aal statt Eier zum Frühstück zu essen.

Was soll jedoch die Hysterie? Das lässt sich leider nicht ergründen. Aber man stelle sich vor, es gebe keine Skandale, Katastrophen oder Bösewichte, nach einem wohl gesättigten und konsumreichen Jahresausklang. Wie langweilig … und wer möchte, kann sich ja mal anschauen, wer allzu gerne Benzin ins Feuer gießen möchte und warum.

Die Nachhaltigkeits-Guerilla empfiehlt abschließend: Esst ruhig ein Dioxin-Ei und lasst dafür ein Glas Milch zum Frühstück weg und ihr habt wieder eine ausgeglichene Dioxin-Bilanz, denn über Milchprodukte nehmen wir gewöhnlich vier mal so viel Dioxin am Tag auf. Viel viel viel viel viel wichtiger: Achtet auf eure Ernährung und lasst euch nicht an der Nase herum führen!