Der GEIST w i l l n i x & das FLEISCH ist schwach.

Wer sich viel in Großstädten bewegt, dem wird allzu oft der träge Geist der Massen geradezu aufgedrängt. Nicht dass es keine leuchtenden Ecken und Kanten im Alltagsgewimmel gäbe – die kommen sicherlich zu Genüge vor … aber genau das ist ja das Schlimme. Selbst der gewiefteste Beobachter, kann sich dem nicht entziehen und ist im Nu Teil einer Zwangsidiotie der Masse.

nur der fette vogel fährt nach oben

Bei der tagtäglichen Herausforderung einen Höhenunterschied zu bewältigen, ist die Rolltreppe meistens 1. Wahl – vor allem in den STOßzeiten. Wer nicht drängelt, muss manuell seinen schlaffen Körper etliche Stufen herauf oder herunterquälen. Nee bloß nicht. Da wartet & schubst der Mob doch lieber vor der Rolltreppe. Ist niemand froh, dass der eigene Körper noch selbst bewegt werden kann?

Es kommt schon mal zu Situationen, in denen eine Horde von sportlichsten Menschen die Rolltreppe benutzt. Und daneben auf der guten alten analogen Treppe schleppen sich die Fahrradfahrer und Kinderwagenbesitzer ab. Nicht minder interessant zu beobachten, sind die Leute mit gebrochenen Gliedmaßen – die werden gnadenlos zu akrobatischen Höchstleistungen angespornt.

NachhAltig ist doch auch – wenn schon den eigenen Leib mit Bewegungsmangel schänden – mit wachen Sinnen auf Mitmenschen im Alltag zu achten. Ach ja, wenn es nur so einfach wäre, eine Kultur der schlechten Gewohnheiten zu durchbrechen … aber der GEIST w i l l    n i x  & das FLEISCH ist schwach.

Achso _ wo bleibt eigentlich mein LAUFesel?

einfach mal runterkoMMen

Leider ist oft aLLes so schrecklich hektisch & stressig im deutschen Alltag. Als stiller Beobachter solcher Gefilde komme ich nicht drum herum, festzustellen, dass dieses unangenehme, ansteckende Individual-Gut meist 100% hausgemacht ist. Das verwundert: denn Brot können wir nicht backen, aber ein handgemachter, feiner Stress-Flash ist immer drin. Der schlägt dann noch – o weh – aufs Gemüt und sättigt dabei aLLein die Psyche mit unnahrhäftigstem fAst-food.

Es ist schwierig den handgemachten Bösewichten zu entrinnen. Denn ist der hekTICK erst einmal viral verbreitet , ist man meist in Windeseile von allen Seiten eingeklemmt. Wie kann man sich nur daraus befreien? … um sich schlagen, wegmeditieren, in Panik verfallen?

Macht ER jetzt noch ne Stunde mehr Yoga in der Woche und sprintet danach doch wieder jeder dahergelaufenen S-Bahn hinterher? nEE kann ER nicht, kriegt ER nicht hin. Da ist nämlich noch ein anderer ER, der pünktlich zu seinem Yoga-Kurs kommen will. Doch BEIDE haben erstmal Ruhe – Gehirnerschütterung – 2 Wochen Bettruhe.

Schön, wenn ab und an ein ALL-Tag drin ist – dem Dilemma einfach schwebend entkommen – auf ins ALL! Da ist dann ALLes egal und damit nicht mehr wichtig. Außerdem kann man sich dort überALL umgucken und ALLerlei beobachten. Dort sieht der stressgeplagte Beobachter andere Länder, andere Leute, andere Lebensarten und muss feststellen: dass Überflüssigkeit und Energieverschwendung eigentlich gar nicht nötig sind. Warum nicht die überschüssige und verschwendete Energie einsetzen und Veränderung selber machen? oRiginal handgemacht am eigenen Ich.

Ey relax man … enjoy your life … welcome. ankommen. los sofort … zack zack – auf Befehl.

Mmh … geht auch so irgendwie nicht. Doch hat man einmal Glück und erwischt – in sha’allah – einen findigen Tag und den richtigen Schneid – dann kann man manchmal, in Phasen der Besinnung – den ALL-Tag im Alltag entdecken.

In diesem Sinne sei nun ein kleines Filmchen bereit, uns zu amüsieren und das geschriebene Wort Revue passieren zu lassen.

[vom Nachhaltigen Filmblick 2007 – Der Verrückte (El Loco)]