Das Ende ist erst der Anfang – Aktion Bedürftigenhilfe

Berlin, Hermannplatz, 31.12.2011: Wibke Bierwald, freie Redakteurin und Texterin, schiebt einen vollen Einkaufswagen quer über den U-Bahnhof Hermannplatz und das umliegende Gebiet in Kreuzberg. Darin befinden sich zwölf Bedürftigenhilfe-Rationen, eingekauft von dem Preisgeld des zweiten Platzes, welchen die 38-Jährige beim diesjährigen Silvesterwunsch-Wettbewerb der Berliner Feuerwehr erreicht hatte.

„Die eigentliche Idee war, für die Obdachlosen und Bedürftigen vom Hermannplatz eine Silvesterparty zu organisieren und ihnen für diesen Tag ausreichend Speis, Trank und einen sicheren Platz zum Schlafen bieten zu können“, erklärt sie einer Empfängerin, die mit überraschtem Gesicht eine kleine Einkaufstüte mit Hundefutter, Erdnüssen, Schokolade, Konserven und Saft entgegen nimmt.

Beim Online-Wettbewerb der Berliner Feuerwehr konnte jeder angemeldete User einen Wunsch ins Netz stellen und darauf hoffen, dass andere User für die Erfüllung seines Wunsches voten. Im Endspurt entging Wibke Bierwald nur knapp der erste Platz und somit ein Preisgeld von 1.000 Euro.

„Ich bin trotzdem zufrieden. Der zweite Platz und 250 € sind eine tolle Möglichkeit, um so in Aktion zu treten. Außerdem entstand dadurch die Idee, statt einem Event eine wiederholbare und unkomplizierte Wohltätigkeit zu starten, die Aufmerksamkeit schafft und zum Nachmachen einlädt.“

Im Voraus hatte die engagierte Freiberuflerin Gespräche mit Bedürftigen geführt, um zu erfahren, was am Nötigsten sei. So kam die Einkaufsliste zustande. Für solche, die auf der Straße nächtigen müssen, seien selbstverständlich Schlafsäcke die stärkste Notwendigkeit. Zum Einkauf solcher wäre aber eine größere finanzielle oder materielle Unterstützung Voraussetzung.

Bei der Verteilungsaktion wird auch klar, wie ungewöhnlich es ist, dass Bedürftige und Obdachlose hierzulande Aufmerksamkeit erhalten: „Das Schlimme ist die Ignoranz der Menschen. Sie gehen an dir vorbei und tun so, als ob sie dich nicht bemerken. Man ist sozialer Außenseiter. Um so mehr freut es einen, wenn sich jemand einsetzt!“, sagt Björn und umarmt Wibke spontan. Die soziale Erniedrigung ist stark, das wird auch klar beim Versuch die Verpflegungs-Übergabe zu fotografieren. „Nein, Entschuldigung, bitte nicht. Es ist unangenehm“, sagt die Motz-Verkäuferin vor dem Edeka.

Die Verteilungsaktion und das Umherschieben des schweren Einkaufswagens waren nicht nur harte Arbeit, sondern erforderten auch Mut. Es ist das Ansprechen und Nachfragen, weg von der Ignoranz, was die Voraussetzungen sind, um sozial tätig zu werden. Da ein voller Einkaufswagen mit einfachen Nahrungsmitteln weniger als ein Drittel des gesamten Preisgeldes von 250 Euro verbraucht hatte, werden von dem Rest noch 3-4 weitere Verteilungsaktionen stattfinden.

„Wir brauchen mehr Hände! Mit ein paar Leuten mehr hätte es gereicht, pro Person 1-2 Einkaufstüten in die Hand zu nehmen, um diese dann zu verteilen. Schön wäre natürlich auch, solche kleinen aber wirksamen Aktionen auf weitere Bereiche und Bezirke Berlins ausweiten zu können“, sagt Wibke Bierwald nach der zweistündigen Beschenkung der Bedürftigen.

Darf ich als Umweltschützer Regen sche*ße finden?

Mann, heute wäre der Tag gewesen, sich mal wieder diverse Inspirationen von gleich drei Veranstaltungen in Berlin zu holen: vom Langen Tag der Stadtnatur, von den 48 Stunden Neukölln und vom 3. interkulturellen Umwelt- und Gesundheitsfestival. Ich war da so durcheinander ob des reichhaltigen Angebots, dass ich das ‚Kulturlabor Trial & Error‘ schon beim Twittern dem Stadtnatur-Programm zugeordnet hatte – und dann spielt das Wetter nicht mal mit!

Nach langem Hin und Her hatte ich mich entschieden, als Erstes das ‚Fest der Dinge‘ am Karl-Marx-Platz zu besuchen. Als Re- bzw. Upcyclingprojekt versprach http://www.dasfestderdinge.blogspot.com immerhin: „Tauschen und Schenken, Workshops und Aktionen rund ums Ding. Ein Aufruf zum Mitmachen und Mitbringen!“

Aber bevor der Regen losbrach, hatte ich gerade mal Zeit, schnell durch die Reihen der Aussteller zu huschen und wenigstens noch so knapp ein Beweisfoto zu schießen. Das Angebot von http://www.trial-error.org konnte ich gar nicht mehr checken. 🙁

48 Stunden Neukölln? HolK hielt's beim Fest der Dinge leider nur ein paar Minuten lang aus - wegen des Regens

48 Stunden Neukölln? HolK hielt's beim Fest der Dinge leider nur ein paar Minuten lang aus - wegen des Regens

Vom Regen in die Traufe

Auf dem Weg zur U-Bahn wurde es aber wettertechnisch dann doch noch mal besser. Zumindest goß es nicht mehr wie aus Kübeln. Also wollte ich kurz beim Umwelt- und Gesundheitsfestival auf dem Oranienplatz die Rap-Crew K.O. Muzik begutachten, die immerhin beim Plattenfest mit dem Motto ‚Rock fürs Klima‘ in Marzahn den dritten Platz in der Kategorie ‚HipHop‘ belegt hat. Unter http://www.plattenfest.com könnt ihr übrigens ihr Stück ‚Erde Feuer Wind Wasser‘ hören und die Lyrics nachlesen. Darin heißt es zum Beispiel: „Sie pumpen Müll in unsere Meere, so als wären sie ein Scheißhaus./ Aber diese Welt ist ein Kreislauf.“

Und wer da auf der Website ist, kann auch gleich noch den Klima-Button drücken. Damit kann jeder ganz einfach etwas Gutes tun! Pro Klick werden 10 Cent an den ‚Zauberwald‘ gespendet. Dahinter verbirgt sich ein Projekt vom ‚Orchester des Wandels‘, das dort auch beschrieben wird: „In den ‚Gärten der Welt‘ wird ein Wald gepflanzt – ein Märchenwald der Oper. So entsteht ein musikalischer Abenteuerspielplatz, in dem Natur und Kunst spielerisch begeistern. Zwischen Bäumen, den wahren Klimahelden, und Pflanzen können Groß und Klein dann auf die Pirsch gehen.“

Jedenfalls zurück zum Plan: Ich also zum Oranienplatz, kurz die ersten Buden angeschaut von unter anderem ‚Transition Town Berlin‘ und ‚Bäume am Landwehrkanal e.V.‘ und noch bevor die Rapper überhaupt auf die Bühne kamen, setze wieder der Regen ein. Damit war für mich das Ding gelaufen. Wieder ein Foto gemacht, dass ich es immerhin versucht habe – und dann ab nach Hause.

HolK vor K.O. Muzik im Hintergrund

K.O. Muzik rappen da ganz hinten auch über Öko-Themen - aber da war HolK schon vor dem Regen geflohen

Mal gucken, was als nächstes ansteht. Vorgemerkt ist auf jeden Fall schon das ‚Vegan Vegetarische Sommerfest‘ auf dem Alexanderplatz am 30. Juli 2011, obwohl derzeit unter http://veggie-sommerfest.de noch gar kein Programm steht. Fänd’s gut, wenn K.O. Muzik da auftreten könnten – und ‚Trial & Error‘ mit ihrem Kiezmobil vorbeischauen.

Die Ideen Initiative Zukunft macht’s möglich: Werdet selber zum grünen Helden!

Der Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft“ hatte dazu aufgerufen, gute Ideen und Projekte für eine lebenswerte Welt von morgen einzureichen.

Die besten Projekte, die von der Jury aus Experten von dm und der Deutschen UNESCO-Kommission als nachhaltig bewertet wurden, stellen sich in einem dm-Markt ihrer Region vor. Bis zum 26. Januar 2011 bringen sie den Besuchern in vielen dm-Märkten ihre Ideen näher. Per Abstimmkarte können die Besucher ihren Favoriten wählen.

Am Sa., den 22.01.2011 stelle ich meinen Ecotainment-Blog http://www.holk.tv persönlich im dm-Markt Südkreuz (General-Pape-Str. 1, 12101 Berlin) zwischen 17 und 19 Uhr vor. Abgestimmt werden kann aber täglich, auch sonntags, zwischen 9 und 21 Uhr. Würde mich freuen, wenn der eine oder die andere für mich abstimmt. Außerdem besteht am Präsentationstag die Möglichkeit, selber zum grünen Helden zu werden! Gerne könnt ihr Fotos mit der Maske machen!

Jeder, der seine Idee vorstellt – erhält 250 Euro. Für das Projekt mit den meisten Stimmen erhöht sich die Fördersumme auf 1.000 Euro. Insgesamt stellt dm rund 1,5 Millionen Euro zu Verfügung.

Mehr Infos unter:
http://www.ideen-initiative-zukunft.de/projekt/anzeigen/23668

Sonnige Stickerattacke

Atomkraft? Nein Danke! – ein Grossteil der Bevölkerung ist sich einig. Doch was, wenn die Bundesregierung am Volk vorbei die Laufzeiten der AKWs verlängert? Wem das am meisten nützt, ob die Massnahme wirklich die Grundlast stützt und erneuerbar-dezentrale Energien davon gleichermassen gewinnen, wollen wir nicht auch noch diskutieren. Wir beobachten in dem ganzen Prozess vermehrt das Auftreten von den bekannten gelb-roten Stickern im öffentlichen Raum. Der Protest artikuliert sich nicht nur per Demo auf der Strasse sondern auch in Form bunter Aufkleber an Strassenbahnhaltestellen, auf Bänken und Verkehrsschildern. Wo kommen die Stickerflut plötzlich her? Erinnert sich angesichts der momentanen Situation ein jeder an die letzten Exemplare in seinem Schreibtisch, steckt womöglich eine Lobby dahinter oder eine politische Partei? Obwohl es ja eigentlich das Relikt einer zurückliegenden Zeit ist, so ist er doch hochaktuell und findet immer mehr Verwendung. Dass der Diskurs dadurch weiter angetrieben wird scheint offensichtlich, das Mobilisierungspotential bleibt allerdings im Nebel. Das Peachbeach Designkollektiv hat den Klassiker runderneuert und ihm ein zeitgenössisches Aussehen verschaft, der nun auch styleverliebte Menschen die Möglichkeit gibt, sich als Atomkraftgegner zu outen.

Selbst im Online-Bereich machen sich die runden rot-gelben Protest-postIts breit. Über das Twibbon-Tool kann jeder, der sich die Arbeit mit einem Bildbearbeitungsprogramm ersparen will, das kleine AND-Tag anstatt auf seine Jacke auf sein Profilfoto bei facebook laden. Kreativer Protest nach unserem Geschmack. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit an den online-Petitionen des Bundestages Teil zu nehmen, aber wir mögen die unorthodoxen Methoden.

Richtige Zeichen und Signale setzt man meiner Meinung nach allerdings immer noch mit dem Wechsel zu Ökostrom. Hier gibt es alle Infos.

Naschen was nachwächst

Laut Vereinssatzung haben wir uns u.a. auch (und da zitiere ich) „der Bildungsarbeit zu den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen bei Ideen und Umsetzung von Spots und Aktionen, Vorstellung unserer Projekte in Schulen und Hochschulen, bei anderen Vereinen, Stadteilarbeit, Bildungs- und Informationsarbeit an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen“ verpflichtet.

Am letzen Wochenende hatten wir nun auch endlich eine Chance dazu: Der IPU-KONGRESS #33 vom 02. bis 05. Juli 2009 auf Burg Feuerstein stand unter dem Motto „Go for Action! – Aktiv werden für Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ – und: Wir wurden eingeladen, einen Workshop zu geben.

Unser Thema war eine kleine Fotokampagne, die in kürzester Zeit und ohne Budget, direkt vor Ort „erledigt“ werden konnte. Heraus kam eine kleine Kampagne zum Thema „Nachhaltiger Konsum“ und „regionaler Anbau“.

Als erstes haben wir das Beerengebüsch mit dem Slogan „Naschen was nachwächst“ ausgerüstet. Die Nascherei konnte also beginnen. Weitere Motive wurden von den Teilnehmern nachgespielt. Aber seht selbst:

 

Tja, was soll ich sagen. Wir hatten einen Riesen-Spass und herausgekommen ist, wie ich finde, eine schöne Motivkampagne. Jetzt geht´s ans verteilen und bekannt machen! Helft alle mit! Ach ja, und vielen Dank an meine Workshopteilnehmer! Ohne Euch hätte ich schön doof dargestanden!

Mehr Informationen zur Initiative Psychologie und Umwelt (IPU) und zum Kongress findet Ihr hier: www.ipu-ev.de

PS. Gern bin ich beim nächsten Mal wieder dabei. Oder auch bei anderen Veranstaltungen?! Einfach melden, bitte! Danke!

Ein Tag im Leben eines Nachhaltigkeits-Guerilleros I

…immer mal draufgeklickt auf die Zeichnung, dann wird sie auch größer…