Cranio 4 und Ronald Mc´Dólares

Eigentlich wollte ich auf Cranio 4 hinweisen, der die Strassen Brasiliens mit Motiven gegen Konsumwahn und Kapitalismus verschönert (vgl. http://urbancomfort.de/cranio-street-art-brasilien/). Ronald McDonald steht dabei immer wieder für Kapitalismus bzw. für „Ronald Mc´Dólares“.


(Bildquelle: sampagraffiti.com)

Während ich so weiter recherchiere fällt mir plötzlich ein weiteres Bild in die Hände:

(Bildquelle: hamlethamster)

Au weia, McDonalds muss immer wieder herhalten, wenn´s darum geht, auszuteilen. Die können einem schon fast leid tun. Obwohl…

Das wars mal wieder von EdelsAlterEgon. Gute Nacht!


(Bildquelle: sampagraffiti.com)

 

Sozialen Abstieg selber machen (Selbstexperiment zum kreativen Abstieg)

Selbstexperimente sind schick, spannend, provokativ, anregend für das nächste literarische Quartett, bestens geeignet, die Zugriffszahlen auf den Blog zu vervielfachen bzw. sogar den Sprung ins TV zu schaffen!

Dies geschieht immer wieder: Mal als Graf ein paar Nächte unter der Brücke verbringen. Herrlich. Mal als freiberuflicher Head-of-Strategy ein paar Wochen von einem Harz-4-entsprechenden-Geldbetrag leben.

Mal nichts konsumieren bzw. wenigstens nichts zu kaufen. Mal die Dolce&Gabbana-Hose auf einem Tauschbasar eintauschen und über lustige Ergebnisse berichten. Wie niedlich die anderen Obdachlosen, Harzies und Ökos so sind. Oder einfach mal offline sein für einen Monat. Schön putzig und interessant für die ganze Web2.0-Community, die so hart auf Facebook und Twitter ackert.

Ach, herrlich, diese Sozialromantik. Aber anschließend bitte schnell zurück in die Salons, auf die Re-Publica, und schwärmen, schwärmen, schwärmen, auch auf die Risiken hinweisen und so, klar, man ist sich seiner (medialen) Verantwortung bewusst. Doch was folgt danach?

Der Kurs „Sozialen Abstieg selber machen, Selbstexperiment für Fortgeschrittende“:
a) kündigt Euren Job und sagt der Chefin/ dem Chef, dass sie/er ein Riesen-Arschloch ist (damit ein Zurück in den alten Job auch wirklich unmöglich ist)
b) sagt Eurer Lebenspartnerin/eurem Lebenspartner, die/den Ihr abgöttisch liebt, dass Ihr sie/ihn nie geliebt habt und dass er/sie Euch den Buckel runterrutschen könnt.
c) sagt all`Euren Freunden, dass sie Euch anwidern und dass Ihr nie wieder etwas mit ihnen zu tun haben wollt
d) schickt Eure Eltern, Geschwister, nahe und entfernte Verwandte zur Hölle: „Ihr könnt mich alle mal und Ihr kotzt mich an!“
e) beginnt Euren Tag mit Jägermeister o. ä. Am Anfang wird´s schwer, nachher aber immer leichter
f) kündigt Eure Wohnung und sagt dem Vermieter, dass er stinkt und saublöd aussieht un dass Euch seine Famile leid tut
g) sagt allen Sozialarbeitern, die so langsam auf Euch zukommen, dass sie Riesen-Schweine sind
h) sagt Eurer Arbeitsvermittlerin gar nichts, denn Ihr geht einfach nicht zu den Terminen
i) fahrt schwarz mit der Bahn und sagt den Kontrolleuren, dass sie euch mal kreuzweise können
j) bezahlt keine Rechnungen und Mahnungen
k) brecht Euch das Schienbein, damit Ihr nicht so verdammt jung und dynamisch daher kommt
l bis z) werdet selbst kreativ, was man noch so alles zum kreativen Abstieg machen könnte…

So, um so glaubhafter Ihr wart, desto interessanter wird der Selbstversuch: Jetzt heisst es, dass Beste daraus zu machen und keiner, aber wirklich keiner, kann mehr sagen, Ihr seid nicht authentisch. Und darauf kommt es doch an, oder?

Bittte, bitte nicht wirklich umsetzen. Für denjenigen, der es immer noch nicht gecheckt hat: Es handelt sich hier lediglich um SATIRE!

Versucht erstmal aufs Auto zu verzichten, indem Ihr Taxi fahrt; das Leben als Wohnungslosen zu zelebrieren, indem Ihr ins Hotel einzieht und nichts mehr zu kaufen, indem Ihr den Kühlschrank von Mutti lehrmacht. Auch das ist übrigens SATIRE.

Soviel zu Selbstversuchen von meiner Seite. Aber wer weiss, vielleicht fällt mir ja noch ein wirklich interessanter Selbstversuch ein. Hoffen wir das Beste.

Stadtmöbel statt Möbel und Untersuchung „Ohne Wohnung 11-12“

Es gibt Stadtmöbel, wie Bänke, Stühle, Tische und öffentliche Grillplätze. Für Jedermann – meint man. Stimmt aber nicht so ganz, wie Jasmin bereits im Beitrag Reclaim the streets anschaulich geschildert hat. Folgendes Foto treibt den Mangel an Verständnis vom „gutbürgerlichen Anwohner“ auf die Spitze:

Wer auf dieser Bank sitzen will, muss Münzen einwerfen, damit die Nägel auf der Sitzfläche runtergefahren werden… Ist eine Kunstinstallation, hilft aber zu verstehen, was Vertreibung vom öffentlichen Raum bedeutet.

Ein ganz anderes Modell des Stadtmöbels ist Studenten an der TU Berlin gelungen:

(Bildquelle: Pressestelle der TU)

Mit ein paar Handgriffen werden aus den Sichtschutzkästen in den Fensternischen der Umkleidekabinen (von Schulen und Sportvereinen) Betten für kalte Tage.

Doch wie geht (ging) es Wohnungslosen wirklich? Hierzu wurde eine Umfrage vom Armutsnetzwerk entwickelt. Der Zweck der Untersuchung „Ohne Wohnung 11-12.“ ist es, die Politik mit der Realität und den bestehenden Gesetze zu konfrontieren. Den Wohnungslosen soll eine Stimme im Prozess der Politikgestaltung geben werden. Es sollen Empfehlungen für die politische Gestaltung entwickelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchung werden den Beteiligten auf europäischer Ebene präsentiert werden (EAPN, FEANTSA,…).

Das Ende ist erst der Anfang – Aktion Bedürftigenhilfe

Berlin, Hermannplatz, 31.12.2011: Wibke Bierwald, freie Redakteurin und Texterin, schiebt einen vollen Einkaufswagen quer über den U-Bahnhof Hermannplatz und das umliegende Gebiet in Kreuzberg. Darin befinden sich zwölf Bedürftigenhilfe-Rationen, eingekauft von dem Preisgeld des zweiten Platzes, welchen die 38-Jährige beim diesjährigen Silvesterwunsch-Wettbewerb der Berliner Feuerwehr erreicht hatte.

„Die eigentliche Idee war, für die Obdachlosen und Bedürftigen vom Hermannplatz eine Silvesterparty zu organisieren und ihnen für diesen Tag ausreichend Speis, Trank und einen sicheren Platz zum Schlafen bieten zu können“, erklärt sie einer Empfängerin, die mit überraschtem Gesicht eine kleine Einkaufstüte mit Hundefutter, Erdnüssen, Schokolade, Konserven und Saft entgegen nimmt.

Beim Online-Wettbewerb der Berliner Feuerwehr konnte jeder angemeldete User einen Wunsch ins Netz stellen und darauf hoffen, dass andere User für die Erfüllung seines Wunsches voten. Im Endspurt entging Wibke Bierwald nur knapp der erste Platz und somit ein Preisgeld von 1.000 Euro.

„Ich bin trotzdem zufrieden. Der zweite Platz und 250 € sind eine tolle Möglichkeit, um so in Aktion zu treten. Außerdem entstand dadurch die Idee, statt einem Event eine wiederholbare und unkomplizierte Wohltätigkeit zu starten, die Aufmerksamkeit schafft und zum Nachmachen einlädt.“

Im Voraus hatte die engagierte Freiberuflerin Gespräche mit Bedürftigen geführt, um zu erfahren, was am Nötigsten sei. So kam die Einkaufsliste zustande. Für solche, die auf der Straße nächtigen müssen, seien selbstverständlich Schlafsäcke die stärkste Notwendigkeit. Zum Einkauf solcher wäre aber eine größere finanzielle oder materielle Unterstützung Voraussetzung.

Bei der Verteilungsaktion wird auch klar, wie ungewöhnlich es ist, dass Bedürftige und Obdachlose hierzulande Aufmerksamkeit erhalten: „Das Schlimme ist die Ignoranz der Menschen. Sie gehen an dir vorbei und tun so, als ob sie dich nicht bemerken. Man ist sozialer Außenseiter. Um so mehr freut es einen, wenn sich jemand einsetzt!“, sagt Björn und umarmt Wibke spontan. Die soziale Erniedrigung ist stark, das wird auch klar beim Versuch die Verpflegungs-Übergabe zu fotografieren. „Nein, Entschuldigung, bitte nicht. Es ist unangenehm“, sagt die Motz-Verkäuferin vor dem Edeka.

Die Verteilungsaktion und das Umherschieben des schweren Einkaufswagens waren nicht nur harte Arbeit, sondern erforderten auch Mut. Es ist das Ansprechen und Nachfragen, weg von der Ignoranz, was die Voraussetzungen sind, um sozial tätig zu werden. Da ein voller Einkaufswagen mit einfachen Nahrungsmitteln weniger als ein Drittel des gesamten Preisgeldes von 250 Euro verbraucht hatte, werden von dem Rest noch 3-4 weitere Verteilungsaktionen stattfinden.

„Wir brauchen mehr Hände! Mit ein paar Leuten mehr hätte es gereicht, pro Person 1-2 Einkaufstüten in die Hand zu nehmen, um diese dann zu verteilen. Schön wäre natürlich auch, solche kleinen aber wirksamen Aktionen auf weitere Bereiche und Bezirke Berlins ausweiten zu können“, sagt Wibke Bierwald nach der zweistündigen Beschenkung der Bedürftigen.

Vorstudie „Obdachlosen-Uni Berlin“ erschienen!

Die Idee zur Obdachlosen-Uni entstand, als ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die 2010 anstehende Jahrestagung der Nachbarschaftshäuser, zusammen mit Birgit Monteiro, Geschäftsführerin des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit, verrichten durfte. Bei der Recherche nach relevanten Zeitschriften und Zeitungen für die Ankündigung der Jahrestagung fiel mir ein Artikel über die Megaphon-Uni in Graz in die Hände.

Ich überlegte, ob es so eine Art „Obdachlosen-Uni“ wohl auch in Berlin gäbe und sprach Frau Monteiro darauf an. Das brachte einen Stein ins Rollen. Ich recherchierte im Internet nach Einrichtungen in Berlin, die gegebenenfalls schon einmal eine Art „Obdachlosen-Uni“ ins Leben gerufen haben könnten, Frau Monteiro fragte in ihrem Netzwerk nach. Da weder sie noch ich fündig wurden, war die Idee geboren: Wir sollten eine Obdachlosen-Uni für Berlin etablieren!

Erste Treffen mit möglichen Projektpartnern wurden angesetzt, erste Fragebögen zur Umfrage unter Berliner Obdachlosen entworfen, Stiftungen recherchiert und Anträge geschrieben. Nachdem die Stiftung Pfefferwerk Berlin eine Förderung zugesagt hatte, ging es an die Kontaktaufnahme. Die Broschüre „wo – wann – wer“ gab erste Adressen und Kontaktmöglichkeiten von Obdachlosen-Einrichtungen in Berlin vor. Diese galt es zu kontaktieren.

Einige dieser Berliner Obdachlosen-Einrichtungen reagierten schnell und positiv – mit diesen wurden Termine vereinbart. Ich stellte das Projekt vor, wir diskutierten über die Idee, den Fragebogen und mögliche Zugänge. Ich ließ in allen Fällen Fragebögen vor Ort, damit die Sozialarbeiter ihre Klientel befragen konnten, bzw. damit interessierte Obdachlose die Fragebögen selbstständig ausfüllen konnten.

Bei dem Obdachlosen-Frühstück im Brückeladen in Berlin-Treptow-Köpenick stieß ich auf interessierte und offene Ohren der Obdachlosen, die sich dort zu Brötchen und Marmelade eingefunden hatten. Im persönlichen Gespräch wurden die Fragebögen vor Ort ausgefüllt. Frau Hahn, Leiterin des Brückeladens der GEBEWO – Soziale Dienste Berlin – gGmbH, schickte den Fragebogen am nächsten Tag an etliche Kontakte per Mail weiter.

So oder so ähnlich erging es mir auch in anderen besuchten Einrichtungen, wie in den beiden Tagesstätten der MUT, bei Klik, Sleep In und Gangway.

Andere Treffen fanden in Cafés statt bzw. bei der Armutskonferenz in der Berliner Stadtmission oder auch in den Räumen des Verbandes für sozialkulturelle Arbeit. Alles in allem eine interessante Sommer- und Herbstsaison 2011 in der einige interessante Gespräche geführt wurden und einige (Berührungs-)Ängste sich als unbegründet herausstellten.

Hier geht´s zur Vorstudie: maik-eimertenbrink-broschuere-obdachlosenuni-2011

Siehe auch:

http://www.nachhaltigkeits-guerilla.de/obdachlosen-uni/

http://berber-info.de/de/beitraege/dies-und-das/2838-obdachlosen-uni


http://stz.spinnenwerk.de/stz.asp?client=stz&cat1id=609&docid=1327

http://strassenseiten.blogspot.com/2011/09/obdachlosen-uni.html

http://www.armutsnetzwerk.de/index.php?option=com_content&view=article&id=556:obdachlosen-uni&catid=344:obdachlos&itemid=173

Esst die ganze Ernte

Heute morgen habe ich noch einer Diskussion auf Deutschlandfunk gelauscht zum Thema „Von allem zuviel – das Wegwerfen von Lebensmitteln“ (vgl. Link zum Beitrag beim DLF).

Unter anderem ging es (wieder mal) darum, dass der Handel nur das anbietet, was vom Kunden gewünscht wird. Da der Kunde nun mal nur gerade Karotten isst und keine krummen Dinger, werden krumme Möhren eben auch nicht angeboten.

Ein Gesprächsteilnehmer kam dann auf die Idee, ein Spezialitätengeschäft aufzumachen, in dem nur krumme Dinge, also nur Obst und Gemüse, welches nicht im normalen Handel landet, anzubieten. Der Vertreter des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels erklärte daraufhin, wenn der Markt dies verlangt, wird der Handel dies auch erkennen und anbieten.

Ich musste schmunzeln, während der Beitrag lief und dachte so für mich: Hätte auch eine Idee der Nachhaltigkeitsguerilla sein können – war es aber leider nicht…

Aber was entdecken meine Augen, während ich so auf Facebook rumklicke? Seht selbst:

Das Foto entstammt dem Facebook-Profil von der Markthalle IX. Gibts nicht, gibts nicht!

Das Ganze erinnert mich auch ein wenig an unsere Kampagne ‚Naschen, was nachwächst‘. Könnt Ihr Euch erinnern?

Ragged Schools

Bei meinen Recherchen zur Obdachlosen-Uni (vgl. Blogeintrag zum Thema Obdachlosen-Uni) bin ich über die Ragged Schools gestolpert. Ein interessantes Vorläufermodell der Obdachlosen-Uni in Berlin…?

Anthony Ashley-Cooper war einer der Gründer des Vereins zur Verbesserung der Lebensbedingungen der arbeitenden Klassen. Neben Gemüsegärten für Landarbeiter und Kreditgesellschaften und Wohnheime für Arme, gründete der Verein 1844 die „Union der Zerlumpten Schulen“.

In diesen „Ragged Schools“ sollte ein besonders niedrigschwelliges Angebot geschaffen werden. Obdachlose Kinder und Kinder aus Armenwohnheimen waren die Zielgruppe dieser Schulen. Dabei sollten sie die Möglichkeit haben, in ihren „Lumpen“ die Schule zu besuchen (vgl. Beutel, Harald (2007): Die Sozialtheologie – Thomas Chalmers und ihre Bedeutung für die Freikirchen, Göttingen, S. 69/70).

Heute gibt es das Ragged School Museum in London (vgl. http://www.raggedschoolmuseum.org.uk/nextgen/)

Flohmarktstand mit nix und Hundemasken (NAK – Nationale Armutskonferenz 2011)

Heute und gestern fand in den Räumen der Stadtmission in der Lehrter Strasse in Berlin die Nationale Armutskonferenz 2011 statt. In der Hoffung meinen Fragebogen (vgl. Obdachlosen-Uni) unter die Leute zu bekommen, bin ich dann dort mal hingegangen.

Zu erleben gab es interessante Vorträge und schöne Arbeitsgruppen. Wie nicht anders zu erwarten, bin ich in der Arbeitsgruppe ‚Öffentlichkeitsarbeit für die Nationale Armutskonferenz‘ gelandet. Unsere Ideen sind demnächst unter www.sozin.de einzusehen.

Zwei sehr sympathische Ideen möchte ich an dieser Stelle kurz anreissen:

– Hundemasken:
Setzt Euch Hundemasken auf und fahrt somit schwarz mit den Öffentlichen (denn Hunde zahlen keine Tickets und fahren kostenlos). Was damit ausgesagt werden soll? Na, dass Obdachlose, Erwerbsarbeitslose und alle anderen Menschen mit Armutserfahrungen viel zu viel für die öffentlichen Verkehrsmittel zahlen müssen und dass es ihnen schlechter geht, als so manchen Hund, der kostenlos mitfahren darf. Unflexibler als ein Hund quasi… Ich möchte hiermit aber ausdrücklich niemanden dazu verleiten, dies wirklich zu tun. Ist nur so eine Idee, die natürlich NICHT zu empfehlen ist, da verboten, und was verboten ist, meine Dame/mein Herr, wird auch nicht gemacht!

– Flohmarkt mit nix
Mietet einen Flohmarktstand und verkauft nix, denn Ihr habt nix. Ich finde, dies ist eine eingängliche Idee, um den Leuten zu zeigen, wie es ist, nix zu haben. Man kommt bestimmt mit den einen oder anderen Flohmarktbesucher ins Gespräch.

Beide Idee könnten am 17. September umgesetzt werden (also übermorgen), denn dann ist Weltarmutstag.

Weitere Infos: www.nationale-armutskonferenz.de

Obdachlosen-Uni


(Bild: Tafelbild Obdachlosen-Uni / Bildquelle: strassenseiten.blogspot.com)

Bisher gibt es in Berlin für Obdachlose nur wenig Chancen auf Bildung. Sie haben zwar das ‚Recht‘ in die Volkshochschule zu gehen bzw. auch alle anderen öffentlichen Bildungseinrichtungen zu nutzen, doch haben zum einen nicht die finanziellen Ressourcen für solche Lehrveranstaltungen, zum anderen haben sie oft (berechtigte) Skrupel in diese Lehreinrichtungen zu gehen. Abfällige Blicke und tuschelnde Mitschüler werden ebenso gefürchtet, wie Fragen nach Job und Wohnung.

Die Idee der ‚Obdachlosen-Uni‘ liegt darin, den Berliner Obdachlosen und Bedürftigen eine Bildungsperspektive zu geben, aber auch ihnen (neue) Motivation und Anerkennung zu schaffen. Dabei ist es wichtig, dass die Obdachlosen nicht nur die üblichen Kenntnisse zur Wieder-Eingliederung in die Gesellschaft sowie zu Hygiene und Gesundheit erlangen, sondern dass auch kreative Lehrangebote, wie Kreatives Schreiben, Fotowerkstatt, Social-Media etc. erstellt werden. Die Lehrveranstaltungen sollen inmitten der Lebenswelt der Obdachlosen stattfinden.

Mögliche Orte sind z. B. Obdachlosen-Unterkünfte oder sonstige Einrichtungen des alltäglichen Lebens eines Obdachlosen.

Zunächst soll geklärt werden, welche Ansprüche und Wünsche seitens der Obdachlosen bzgl. eines Lehrangebots bestehen. Dazu sollen mindestens 20, möglichst 50 Berliner Obdachlose mit Hilfe eines Fragebogens interviewt werden.

Ich freue mich auf Rückmeldungen und danke für die Mitarbeit!

Hier der Fragebogen: Fragebogen Obdachlosen-Uni

Leitet den Fragebogen auch gern an geeignete Stellen weiter!! Danke auch hierfür!!

Bitte gebt den ausgefüllten Fragebogen an:
Nachhaltigkeitsguerilla e. V.
Maik Eimertenbrink
Ohlauer Str. 8
10999 Berlin
bzw. maik@nachhaltigkeits-guerilla.de

Street Art (Graff & Santé Doxandem Squad)

Street Art für den Frieden (vgl. Du sollst eigentlich nicht töten), Street Art für Konsumverzicht (vgl. Verz*cht), Street Art Utopia (vgl. Street Art Utopia – faster food kill kill), Street Art für soziale Bewegungen (vgl. Street Art and Social Movements und Grüne Strassenkunst (vgl. Grüne Strassenkunst – wo gibt es denn sowas?) haben diesen Blog von Anfang an begleitet.

Nun gilt es, über ein interessantes Projekt in Senegals Hauptstadt Dakar zu berichten. Hier haben sich Graffiti-Künstler und Ärzte zusammengetan, um über Krankheiten wie Aids, Diabetes, Malaria und Tuberkulose aufzuklären. In Senagal wird, laut Professor Abdoulaye Niang, Soziologe und Forscher der Gaston Berger Universität in Senegal, Street Art mehr als Kunstform gesehen und weniger als Vandalismus betrachtet.

Graff & Santé ist eine dreitägige Veranstaltung unter der Mitwirkung von Doctas Team von Graffiti-Künstlern, die sich Doxandem Squad nennen. Sie gehen in die Wohngegenden der Bevölkerung der unteren Einkommensklassen, um Mauern mit Bildern und sozialen Slogans zu besprayen: „Gesundheit hat keinen Preis“ oder „Einheit in der Vielfalt“. Darauf folgt eine Aufforderung an Ärzte, ihre Zelte mitten auf der Straße aufzubauen, von wo aus sie die Bevölkerung gratis untersuchen und beraten, Medikamente verabreichen und Moskitonetze verteilen.

Wer mehr wissen möchte, schaue mal hier:
– Senerap Galsen (http://hiphopgalsene.wordpress.com/category/graffiti-art/)

– African Hip Hop (http://www.africanhiphop.com/africanhiphopnews/graff-sante-doxandem-dakar/)

– Street News Service (http://de.streetnewsservice.org/nachrichten/2011/august/feed-294/graffiti-kuenstler-und-aerzte-vereinen-kraefte-in-gesundheitskampagne.aspx)